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Künstler, Gelehrten, Erzieher, Sprach Meister und
Abentheurer.
Wir sehen ihn als D L ch te r, Redner, Philosophen,
Gesetzgeber, Bildhauer, Mahler, Baumeister,
u. s. w.
Wir sehen ihn in den drei bekannten Erdetheilen, in
Europa als Mutterland, in Asien und Afrika, allenthalben
durch sein Genie'ausgezeichnet.
§. 36.
Die Griechen erlitten so mancherlei Schicksale, empfanden
so verschiedene Veränderungen, und bestanden aus so verschieb
denen Nationen, daß es bei dem Studium ihrer Geschichte vor-
züglich einer Bekehrung über ihre Verhältnisse bedarf. — Man
muß von ihren Mythen, von ihrer gottesdienstlichen, bürger¬
lichen, gerichtlichen, häuslichen Kriegs- und gelehrten Ver¬
fassung, von ihren Sitten und Gebrauchen schon wissen, ehe
man ihre Geschichte ganz verstehen kann.
§. 3?.
A. Religionsverfassung der Griechen.
Ursprung der griechischen ReligionStarke Empfindungen
der Furcht,— Staunen, Freude, Dankbarkeit führten die
Griechen, so wie die übrigen Völker zur Verehrung der Gott¬
heit. Oder sie brachten schon einen Anfang aus Asien mit
nach Europa herüber. Allein ihre heitere Phantasie bildete
dieses System bald ganz eigen aus. Daher sind die Gottheiten
der Griechen nicht den Thieren, sondern den Menschen ähnlich,
und zwar in physischer und moralischer Vollkommenheit.
Z. D. Größe, Schönheit, Starke u. s. w. — Mars brüllet
vor Ilion wie 10,000 Soldaten. Die Göttinnen haben
blendende Weiße, rosichte Wangen, schöne Augen; ihren
Körper durchkreiset statt des Blutes eine feinere Materie,
daher ihre ewige Jugend und siete Gesundheit. Sie hatten
aber doch Leidenschaften,— waren dem Schicksale und den
Parzen unterworfen.
§, 38.
Man unterscheidet drei Zeitalter der griechischen Theologie: