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Die Braut erhielt ein Geschenk wurde zurNachts-
zeit feierlich auf einem Wagen in einem Zuge von Flötenspie¬
lern, Harfenschlägern, Fackelträgern vor das Haus des Bräu¬
tigams gebracht. Hier sang man bas Hochzcitlied
alsdann feierliches Opfer, Hochzeitschmaus, — Glückwünsche,
wobei man auf gute, böse Zeichen sah. — Bei den Sparta¬
nern wurden die Bräute geraubt.
§. 113.
Ehescheidungen hielt man für schimpflich; sie wurden
vor Gericht verhandelt, uud die Morgengabe mußte heraus-
gegeben werden. Bei der Geburt eines Kindes steckte man
Zeichen an dem Hause auf, — bei einem Knaben einen Kranz
von Oelzweigen, bei den Mädchen ein wollenes Band. Der
Vater konnte das Kind aufnehmen, oder aussetzen lassen.
Gebrechliche Kinder wurden bei den Spartanern getobter.
Bei den Thebanern war das Aussetzen verboten.
Die Söhne wurden in das Staatsregister eingetragen,
und an dem dritten, zehenten und vierzigsten Tage nach der
Geburt Feierlichkeiten angestellt. Die erste Erziehung geschah
im Hause, das Kind bekam eine Wärterin.— Sobald es
reden konnte, nach Verschiedenheit des Geschlechtes, entweder
einen Hofmeister (*-*<)**>**««) mit Sklaven zu gymnastischen
Uibungen — freigebohrne Lehrer für Grammatik
und Musik: alsdann öffentliche Schulen; — oder lernte unter
Aufsicht der Mutter die weiblichen Arbeiten mit einer äußerst
sparsamen Geistesbildung.
. ' §. 114.
Die Griechen aßen des Tages dreimal, frühe, Mittags
und Abends. Die Hauptmahlzeit war Abends.
Speise: Brod gekochtes und gebratenes Fleisch, Fische;
der Nachtisch bestand aus Obst. Der Arme genoß nur Ein
Gericht aus Knoblauch, Zwieseln und Mod in einer Brühe
(MwXy).— Getränke: Wasser, Wein; — den Wein ver¬
mischten sie mit Salben. — Vornehmste Weine: der prami-
nische, tahische, lesbische, chiische, rhodische, kvische und
mareotische. — Bekränzuna des Weinbechers.
Die