Full text: Geschichte der zweiten Hälfte des Mittelalters (H. 6)

24 
solchen Fürsten studieret man wieder mitFrendcn; nur Schade, 
daß er zuweilen durch Aeußernngen einer falschen Aufklärung 
seinen Karakter verdunkelte. — 
Der Pa bst hatte sich viel von dem Gehorsam Friedrich II. 
versprochen; aber kein Kaiser hatte sich dem pabstlichen Stuhle 
mit mehr Energie und Standhaftigkeit entgegengesetzt, als 
er. — Erster Streit mit dem Pabste wegen Sizilien, welches 
durch Friedrich II. Sohn Heinrich in der Folge mit 
Deutschland verbunden werden sollte. 
Friedrich verspricht einenKreuzzug, und verzögert ihn, 
daher vom Pabste Gregor IX. in den Bann gethan 1227, 
Er that den Kreuzzug 1228 und 1229, — abermals mit dem 
Banne belegt, weil er im Banne den Zug unternommen 
hatte. 
§. 36. 
Friedrich H. eilet aus Palästina zurück, um den Pabst 
zu bekriegen. Der Pabst muß dem Sieger nachgeben. — 
Heinrich, der bereits erwählte Nachfolger, macht ciucn 
Aufstand gegen seinen Vater, wird gefangen, und f im 
Gefängnisse *255. — Landfrieden. Beilegung der Streitige 
keiteu mit dem welfischen Hause *). 
Der Kaiser bekriegt die lombardischen Städte, um sein 
Ansehen in Italien wieder hcrzustellen; daher neue Verdruß- 
tichkeitcn mit dem Pabste, und erneuerter Bann 1229. Der 
Pabst möchte gerne einen Kreuzzug gegen den Kaiser veran¬ 
stalten. In noce ns IV. halt eine Versammlung zn Lyon, 
um Friedrich IÏ. abzusetzen; und wirklich wurde 1246 auf 
einer Versammlung in Wirzbnrg Heinrich Raspo, Land¬ 
graf voit Thüringen, zum Gegenkönige gewählt, und nach 
dessen Tode auf einer Versammlung zn Waringen Wilhelm, 
Graf von Holland 12.47. — ' Gedrückt durch viele Verfol¬ 
gungen, aber nicht gebeugt, starb Friedrich II. 1200.— 
Aussterben großer Häuser **). 
*) Oktober Knabe übertrug nämlich dem Kaiser seine Allodial 
yürer die braunschweigischen Lande, in welche ihn der Pfalz 
graf Heinrich am Rhein zum Erben gesetzt hatte, zu Lehen,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.