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solchen Fürsten studieret man wieder mitFrendcn; nur Schade,
daß er zuweilen durch Aeußernngen einer falschen Aufklärung
seinen Karakter verdunkelte. —
Der Pa bst hatte sich viel von dem Gehorsam Friedrich II.
versprochen; aber kein Kaiser hatte sich dem pabstlichen Stuhle
mit mehr Energie und Standhaftigkeit entgegengesetzt, als
er. — Erster Streit mit dem Pabste wegen Sizilien, welches
durch Friedrich II. Sohn Heinrich in der Folge mit
Deutschland verbunden werden sollte.
Friedrich verspricht einenKreuzzug, und verzögert ihn,
daher vom Pabste Gregor IX. in den Bann gethan 1227,
Er that den Kreuzzug 1228 und 1229, — abermals mit dem
Banne belegt, weil er im Banne den Zug unternommen
hatte.
§. 36.
Friedrich H. eilet aus Palästina zurück, um den Pabst
zu bekriegen. Der Pabst muß dem Sieger nachgeben. —
Heinrich, der bereits erwählte Nachfolger, macht ciucn
Aufstand gegen seinen Vater, wird gefangen, und f im
Gefängnisse *255. — Landfrieden. Beilegung der Streitige
keiteu mit dem welfischen Hause *).
Der Kaiser bekriegt die lombardischen Städte, um sein
Ansehen in Italien wieder hcrzustellen; daher neue Verdruß-
tichkeitcn mit dem Pabste, und erneuerter Bann 1229. Der
Pabst möchte gerne einen Kreuzzug gegen den Kaiser veran¬
stalten. In noce ns IV. halt eine Versammlung zn Lyon,
um Friedrich IÏ. abzusetzen; und wirklich wurde 1246 auf
einer Versammlung in Wirzbnrg Heinrich Raspo, Land¬
graf voit Thüringen, zum Gegenkönige gewählt, und nach
dessen Tode auf einer Versammlung zn Waringen Wilhelm,
Graf von Holland 12.47. — ' Gedrückt durch viele Verfol¬
gungen, aber nicht gebeugt, starb Friedrich II. 1200.—
Aussterben großer Häuser **).
*) Oktober Knabe übertrug nämlich dem Kaiser seine Allodial
yürer die braunschweigischen Lande, in welche ihn der Pfalz
graf Heinrich am Rhein zum Erben gesetzt hatte, zu Lehen,