Tie Hohenstaufen. 1138 — 1254. 221
1VVVVV1i\VVVn\V>VU\VUWW\\V\UV\1 UilHM 1 Wml'WU\AV«\Vl\V'l
IV. Dl'e schwäbischen Kaiser oder die
Hohenstaufen. 1138 — 1254.
47. Konrad III. 1138 — 1254.
Auch diesesmahl fiel die Wahl des neuen Königs nicht auf
den, der die Krone am sichersten erwartete, nemlich nicht auf
Lothars Tochtermann, den mächtigen Heinrich von Baiern und
Sachsen, der noch dazu die Reichskleinodien in Händen batte;
sondern die Fürsten, durch seinen Stolz zurückgestoßen, wählten
den 22. Februar 1138 den hobcnstaufischen Herzog Konrad von
Franken, den das Unglück weise gemacht hatte, und dem der
ältere Bruder Friedrich, der mit Lothar um die Krone gestritten,
jetzt gern den Vorrang abtrat. Heinrich der Stolze wollte sich
dem neuen Kaiser nicht beugen; da ward er in die Acht erklärt,
seine beiden Herzogthümer ihm genommen, und Baiern dem
Markgrafen Leopold von Oestreich, dem Halbbruder Kaiser
Konrads von mütterlicher Seite, Sachsen aber Al brecht dem
Bären von Brandenburg gegeben. Heinrich selbst starb bald dar¬
auf und hinterließ einen zehnjährigen Sohn, den nachher so be¬
rühmten Heinrich den Löwen, welchem Albrecht, auf des
Kaisers Verlangen, das Herzogthum Sachsen, welches er noch
nicht hatte erobern können,— so treu hing es an dem welfischen
Hause, — förmlich wieder abtrat, und dagegen seine Erbgüter
in der Mark als eine, von dem Herzogthum unabhängige, ge¬
fürstete Markgrafschaft besitzen durste.
Auch in Baiern kämpfte der Graf Welf von Altorf, der
Bruder Heinrichs des Stolzen, noch immer gegen das Haus
Oestreich, und nicht ohne Glück. Als er aber im Jahr 1140
wagte, sich dem Kaiser selbst bei Weinsberg entgegenzustellen,
wurde er in einer Schlacht besiegt. In dieser Schlacht soll der
Name der Welfen und Weiblinger zuerst als Parthei-Name ge¬
hört seyn; venn das Feldgeschrei derSchaaren war auf vereinen
Seite: Hie Welf! und auf der andern: Hie Weiblingen!
— Nach der Schlacht- mußte sich auch die schon lange belagerte
Stadt Weins b erg ergeben. Ter über ihren langen Wider¬
stand erbitterte Kaiser hatte beschlossen, sie mit Feuer und Schwerdt
zu zerstören; doch gestattete er den Frauen in der Stadt, vorher
auszuziehen und ihre liebsten Kleinodien mitzunehmen. Und siehe,
als der Tag herannahte und die Thore aufgethan wurden, zogen
die Frauen in langen Reihen hervor, und eine jede trug ihren