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Von den lygischen Völkerschaften nennt Tacitns die Arier, Hel-
veconen, Manimer, Elysier und Naharvalen; auch seine Bari er,
die er nicht zum lygischen Vereine rechnet, gehörten wahrscheinlich
dazu. Sie wohnten an den Oder- und Weichsel-Quellen. Die
Arier schildert Tacitns als die mächtigsten, aber wildesten der
Lygier. Sie färbten ihre Schilde schwarz, bemahlten den Leib und
wählten dunkle Nächte zu ihren Schlachten, und erregten durch
den furchtbaren, gleichsam höllischen Anblick des leichenhaften Hee¬
res Schrecken bei den Feinden.
Bei den Naharvalen war ein heiliger Hain, in welchem
ein jugendliches Zwillingspaar, mit Castor und Polux zn verglei¬
chen, unter dem Namen Alcis verehrt und von einem Priester in
weiblicher Kleidung bedient wurde. Name und Gottesdienst erin¬
nern an slavischen Ursprung.
Durch das Gebiet der Elysier, die wahrscheinlich in Schlesien
gewohnt und dem Fürstenthum Oels den Namen gegeben haben,
ging gewiß eine römische Handelsstraße, was die vielen römischen
Münzen beweisen, die man daselbst in der Erde gefunden hat und
noch findet.
In dem großen lygischen Gebiete giebt Ptolemaus viele Städte-
Namen an, unter andern: Budorgis, wahrscheinlich Ratibor, Ly-
gidunum, Liegnitz, Calisia, Kalisch, u. a.
10. Die Gothen. Tacitns, der nur Sueven und Nicht-
Sueven unter den deutschen Völkern kennt, rechnet auch dieses Volk,
welches er Gothonen nennt, zu den Sueven; Plinius dagegen, der
eine fünffache Stamm-Eintheilung macht, zn dem Stamme der
Windiler, das ist der wandalische Stamm. Daß die Völker dieses
Stammes sämmtlich im äußersten Osten des alten Germaniens
wohnten, darin stimmen diese, wie die übrigen Schriftsteller, welche
die Namen derselben nennen, überein. Die spätere Geschichte findet
mehrere dieser Völker ebenfalls in Vereinigung, oder doch in gleichen
Richtungen und Bestrebungen; sie sind es, welche dem Koloß des
römischen Reiches den Hauptstoß versetzen. Wenn daher auch über
so dunkle Verhältnisse, für deren Beleuchtung das Licht der Ge¬
schichte fehlt, nichts Bestimmtes ausgesagt werden kann, so wird
es doch auch nicht verwerflich, vielmehr zur leichtern Uebersicht des
bunten Gemisches förderlich seyn, wenn wir diese Völker, als