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Mittelalter.
sich in der Würde behauptete 719. Er gab dem Reich
innere Ordnung und Festigkeit, zu einer Ae>t, wo Ab-
fall der Völker und äußere Feinde Zerrüttung dreh¬
ten. Sein kraftvoller Arm brachte die Allemanue»
und Vaiern wieder zum Gehorsam, und setzte den Cr-
oberungen der Araber, die schon ganz Spanien sich uu-
terworfen hatten, ein Ziel durch den großen Sieg bei
Tours 7Z2. Auch die tapfrrn Friesen bezwang er,
indem er sie mit einer Flotte unvermuthet überfiel.
So groß war sein Ansehen und seine Mackt, daß er
nach dem Tode K. Tbeodoricbs t V. deil Thron der
Merowingcr mehrere Jahre 7)7 — 741 unbesetzt las-
sen konnte.
26. Seine Söhne, Pi pi» d e r Ku rz e und
Karlmann, theilen 741 das Majorat, als wäre
die Würve väterliches Erbe. Bei den Unruhe» in den '
entfernte» Gegenden wird für gut befunden, einen Kö-
nig zu machen;- sie erhebe» Childerich III , den
letzten aus Chlodwigs Stamm. Bald aber kani die
Macht an Pipin allein, da sein Bruder in ein Kloster
ging 747. Sofort führte jener den Plan aus, wo-
mit er schm: lange umgegangen war. Durch die Geist-
lichkeit wirkte er curf das Volk, und des Papstes Gut-
achten erleichterte den Schritt, König Childerich der
Würde zu entsetzeu, und sich selbst auf den Thron der
Merowinger zu erhebe». Der Reichstag zu Soissons
752 vollzog die merkwürdige Veränderung, und Ste-
phans II. apostolischer Segen bekräftigte sie 764.
Dankbar schützte der neue König de» Papst gege»
Aistulph ven Longobarden, wider de» er zweimahl
755. 756. über die Alpen zog. Seine Siege gaben
der neuen Herrschaft Glanz, dem Stuhle Peters ei»
ansehn-