Full text: Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus

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Lothringer, Schwaben (die von den alten Sueven 
ihren Namen ableiten), Friesen, Baiern, Franken, 
selbst einen König wählen zu können, und verwände!, 
ten auf diese Weise, was unberechenbare Folgen hatte, 
Deutschland in ein Wahlreich. Die mächtigsten Für, 
sten waren in dieser und der nächsten Zeit die Natio, 
nal-Herzoge von Sachsen und Thüringen (welches letz¬ 
te bald eigene Landgrafen erhielt), von Baiern, Frans 
ken, Schwaben, die Markgrafen von Meissen, Nord¬ 
mark (Brandenburg), Oesireich, der Pfalzgraf am 
Rhein. Aber selten war Einigkeit unter ihnen, zumal 
bei Königswahlen. So wurde nur von den Franken 
und Sachsen ein reicher Graf, Konrad von Franken, 
gewählt, auf welchen Herzog Heinrich von Sachsen und 
Thüringen als Heinrich l. folgte (Q18 — YZ6), mit 
dem das sächsische Königsgeschlecht bis 1024 begann. 
Heinrich (gerade nach dem sehr unwichtigen Umstan¬ 
de, daß man ihm beim Vogelfänge seine Wahl verkünde¬ 
te, sehr unpassend der Finkler oder Vogelsteller genannt) 
verdiente eher den Beinamen des Großen, da er nicht 
allein die unruhigen Großen Deutschlands selbst zur 
Ruhe brachte, sondern auch die Slavcn auf verschiede¬ 
nen Punkten gänzlich schlug, aus dem ihnen abgenom- 
mcnen Gebiete Marken, oder wohlvertheidigte Gränzr 
provtnzen, machte; sondern auch die fast jährlich nach 
Deutschland hereinbrechenden Ungern entscheidend schlug 
(yaZ), nachdem er vorher die schwer«, unbehülflichen 
deutschen Reiter und Ritter mit jenen leichtberittenen 
Barbaren zu kämpfen gelehrt, und eine Menge fester 
Plätze gegen sie angelegt hatte. Als unter seinem 
Sohne Otto I. (Q3Ó — 973) die Ungern doch wie¬ 
der kamen (Y35), würben sie am Lechstrom so geschlagen, 
daß sie seit der Zeit das Wiederkommen lange verga¬ 
ßen. Otto erhielt auch eine Aufforderung, nach Zta- 
Iten zu kommen, und dort die eiserne Krone der Lom¬ 
barden zu Mailand, und die römische Kaiserkrone von 
dem Papste zu Rom zu empfangen; da über ihren 
Besitz unter einigen Großen Italiens viele Streitig¬ 
keiten und Fehden ausgebrochen waren. Schon einige 
frühere deutsche Könige hatten sie erhalten, und so be¬ 
kam sie auch, 962, König Otto 1. Damit wurde e«
	        
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