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feste Burg und ließen die Besatzung über die Klinge springen. Als sie das
'fefie Höricourt belagerten, kam der Graf Romont mit 18000 Mann zum
Entsätze; den sagten sie beim ersten Anlauf in die Flucht und verfolgten den
Feind stundenweit; die Sieger hatten nur fünf Mann verloren!
Endlich kam Karl selbst; er hatte mit dem Kaiser Frieden geschlossen,
König Ludwig regte sich nicht, und die Schweizer hatten nun keine Ver¬
bündeten, außer den wenigen Reitern der Herzoge Sigismund und Renatus
und die Bürger aus den oberrheinischen Städten. Die Besatzung des Schlos¬
ses Granson ergab sich nach tapferer Gegenwehr, und Karl ließ die 600
Männer theils ersäufen, theils erhenkcn; aber am 3. März 1476 schlugen
ihn die Schweizer bei Granson so leicht und vollständig, als den Romont
bei Hericourt; auch da rettete die Schnellfüßigkeit der Italiener und der
Mangel an Reiterei auf Seite der Schweizer Karls Heer vom Verderben.
Doch sein Geschütz, sein Lager mit unermeßlichen Vorräthen, viele Millionen
werth, wurden eine Beute der Sieger, die in ihrer Einfalt den Werth der
größten Kostbarkeiten gar nicht zu schätzen wußten. So verkaufte z. B.
ein Soldat Karls größten Diamant um einen Gulden, der später für 20000
Dukaten in die päpstliche Krone kam.
Rachedurstig kehrte Karl im Juni zurück und belagerte die kleine Stadt
Murten, welche der Edle'von Bubenberg heldenmüthig vertheidigte. Endlich
kamen auch die Schweizer bei 32,000 Mann stark, und nun beriethen ihre
kriegserfahrenen Hauptleute nicht länger, wie sie den Feind schlagen, son¬
dern wie sie ihn vernichten wollten. Den einen Flügel führte der Edle von
Hallwyl, das Mitteltreffen der Bürgermeister Hans Waldmann aus Zürich,
den andern Flügel der greise Hertenstein aus Luzern. Es regnete mehrere
Stunden lang; die Burgunder hatte Karl auf der Ebene in Schlachtordnung
aufgestellt, während die Schweizer durch waldige Anhöhen gedeckt den An¬
griff vorbereiteten. Da kam der Augenblick; die Sonne blickte aus den
Wolken, Hallwyl zog sein Schwert und rief: Auf, Freunde, Gott will
uns zum Siege leuchten! Wohl schlug das Geschütz mehrere hunderte der
Anrennenden nieder, sie liefen nur um so schneller auf dasselbe, nahmen
es, drückten tapfer auf den feindlichen Flügel und trieben ihn mit Stich und
Hieb vor sich her. Unterdessen hatte auch Waldmann angegriffen und das
Mitteltreffen geworfen, und die Burgunder wären nun gerne davon gelaufen.