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Kleinasiat, u, arid, minder bedeutende Reiche nach Alexander. 107
Städte zur Plünderung, verkaufte 150,000 Einwohner in die
Sklaverei und erklärte das Land für eine römische Provinz. 167
Siciliens früheste Geschichte beginnt mit Fabeln der'J‘ ei,‘
kindlichen Urzeit, daher werden Cykl open und Lästrigonen
(Menschenfresser) als dessen erste Einwohner genannt. Die S i-
kaner, ein familienweise lebendes Hirtenvolk, durchwanderten hier¬
auf die fruchtbaren Gefilde, bis sie durch einwandernde Fremdlinge,
dieSikuler von Mittel-Italien, verdrängt oder unterworfen
wurden. Die Carthager- machten einzelne Niederlagen für ihren ii84
Handel, ohne Einfluß jedoch auf das Volksleben, welches aber
durch griechische Colonien eine gänzliche Umwandlung erfuhr, denn
diese stifteten Demokratien und erhoben ihre Sprache zur herrschen¬
den. Syrakus, von dem Korinther Archias gegründet, war -zg
die erste griechische Colonie. Doch in den Republiken erhoben sich
Selbstherrscher (tvqccvvol) wie (Beton, Hiero der ältere, des- 49t
sen Bruder Hiero der jüngere, welcher einen Kreis ausgezeichneter
Dichter, Pindar, Aeschylus, Simonides, Bacchylides, um sich ver- 477
sammelte. Seinen Bruder, Thrafybulus, vertrieben die Syra¬
kuser, stifteten eine Demokratie, und nach dem Muster von Athen,
das Verbannungsrecht gegen zu Mächtige, hier Petalismus
genannt, von Ttezalov, das Blatt, weil man die Stimmen auf
Olivenblätter geschrieben abgab; doch konnte die Verbannung nur
fünf Jahre dauern. Ein, durch die Syrakuser gedämpfter Auf- 454
stand der ursprünglichen Sikuler unterwarf ihnen fast die ganze
Insel. Im peloponnesischen Kriege war Sicilien auf der Seite
der Spartaner und die Kraft Athens wurde gebrochen durch die
von Alcibiades veranlaßte Unternehmung auf diese Insel, wo die
schönste Flotte, nebst einem trefflichen Heere, verloren gingen. 4is
Di 0 kles aus Syrakus, durch seine Gerechtigkeitsliebe und
edle Gesinnung hochgeachtet, gab seinem Vaterlande lange dauern- 4iu
de Gesetze. Ein zwischen Egesta und Syrakus ausgebrochener
Krieg verschaffte den Carthagern Gelegenheit sich Agrigents zu be¬
mächtigen und Dionysius, welcher den Ruhm der Tapferkeit 40s
erworben, machte sich durch stufenweise erhaltene Vergünstigungen
zum Tyrannen oder Könige von Syrakus. Trotz seiner Bemü- 405
Hungen gelang es ihm nicht die Carthager aus deö Insel zu ver¬
treiben. Seine zur Schau getragene Liebe der Wissenschaften
und Dichtkunst, in welcher letztem er selbst, aber höchst mittelmä¬
ßige, Versuche machte, verwandelte seine Höflinge in laute Bewun¬
derer und Lobredner seiner Verse, worin einzustimmen aber der
treffliche Dichter Philoxenus, selbst durch die Strafe in den
Steinbrüchen zu arbeiten, nicht bewogen werden konnte. D i 0 n y- 30s
sius der jüngere überbot alles, was Weichlichkeit, Ueppigkeit und
scheues Mißtrauen vermögen, darum riefen die Syrakuser endlich
den edlen Timoleon aus Korinth zu ihrer Hülfe, welcher den 3-15
Tyrannen nach genannter Stadt bringen ließ und Sicilien eine