Siebenjähriger Krieg.
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§. 66.
Siebenjähriger Krieg.
Histoirs 6s la Zusrrs 6s «spt gox. Th. Z — 4 der Werke FriedrickS II.
Lloyd's Gcsch. d. 7jäl)r. Krieges a. d. Engl, übers, v. Tenipclh.of. Beil. 1794 —
lSOl. 5 B. Pr. 20 Thlr. ”, Kunfacze: Geständnisse eines östr. Betcrans in pclit.
». inilit. Hinsicht auf d. Bcrhäl-liiissc zw. Oestr. u. Preuß. während d. Regier.
Friedrichs II. Brest. 1794. 4 Thl. Pr. 3 Thlr. -0 Gr. Archcnhot; Gesch. d. 7sähr.
Kriegs in Deutschland. Bert. 1703. 2 B. Pr. 3 Thlr. Güliettr's Gesch, d. 7sähr.
Kr. Gotha 1806. Pr. 1 Thlr. 8 Gr.
Acht Jahre ruhetcn die Waffen nach dem Abschlüsse des
Aachner Friedens; der König von Preußen erhob durch Aufmun¬
terung des Ackerbaues und der Gewerbe das eroberte Schlesien
zur blühendsten Provinz.seines Reichs, Maria Theresia aber
konnte diesen Verlust, so wie die Schmach, von einem minder
mächtigen Gegner überwunden worden zu seyn, nicht verschmerzen. Ein
neuer Krieg lauerte daher schon in der nächsten Zukunft. Dessen
Vorläufer war ein Neutralitätsvertrag zwischen England und
Preußen zu Westminstec mit der Verpflichtung, das Ein- den 16.
rücken fremder Truppen in Deutschland zu verwehren, wobei San.
England Hannover schirmen wollte, denn es walteten bereits Grenz- 1/56
streitigkciten mit Frankreich ob über Arabien oder Neuschottland
in Nordamerika. Hierauf folgte ein Neu trali ta tsv e rtr a g dm r.
zwischen Obstreich und Frankreich, diesen zcithec stets feind- Kwi
lichen Mächten, worin sich Oestceich, im Fall eines Seekriegs, für
neutral erklärte, bei einen!'Angriffe auf dem Lande aber gelobten
sich beide Staaten gegenseitigen Beistand. Sachsen stand schon
durch früheres Bündniß auf Oestreichs Seite; Rußland, wo
die Kaiserin Elisabeth noch herrschte, trat gleichfalls bei, und
auch der König von Schweden, Ad o lf F r ie d ri ch, ließ sich
durch Frankreich unpolitischer Weise zur Theilnahme bewegen.
Noch war dieses Bündniß ein Geheimnis; Friedrich schien verloren,
vollendeten seine Gegner ihre Rüstungen; allein der Berrath eines
sächsischen Kanzleisecretairs, Mentzel, von dem preußischen Gesand¬
ten von Malzahn geschickt benutzt, enthüllte ihm bei Zeiten
den stillen Plan, darum beschloß Friedrich seinen Feinden zuvor»
zukommen und durch Schnelligkeit zu ersetzen, was ihm an Trup¬
penmenge abging. Daher brach ec plötzlich mit 60,000 Mann
auf drei Punkten in Sachsen ein, nahm das überraschte Land i?s6
ohne Schwertstreich in Beschlag, umringte ein 17,000 Mann
starkes Corps Sachsen, das sich, unter dem GeneralR ut o w sky in
einem festen Lager bei Pirna zusammengezogen hatte und ver¬
langte von dem Churfürsten Vereinigung oder Entwaffnung.
Friedrich August II. bot Neutralität an, welche Friedrich
verwarf. Ein östreichisches Corps unter dem General Brown
wurde von den Sachsen mit Schmerzen zu ihrer Befreiung er¬
wartet. Allein Friedrich ging demselben mit einem Theile seiner
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