Full text: Die Alte Welt (Bd. 1)

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räubern Vorschub geleistet hatte, iu eine römische Provinz verwandeln, 
Cicero ward, weil er bei Unterdrückung der Katilinarischen Ver¬ 
schwörung Bürger ohne gerichtliches Urteil getötet, ins Exil geschickt 
(er begab sich zuerst nach Thessaloni'ce in Mazedonien, später nach 
Dyrrha'chinm in Jllyrien). Als Klodins anfing, die drei Macht¬ 
haber (Triumvirn) selbst anzugreifen, gab Pompejus, der seine 
Macht auch durch bett in Gallien glücklich kämpfenden Cäsar ge¬ 
fährdet sah, seine Zustimmung zu ber vou dem Tribuueu T. A'u niu s 
Milo verlangten Zurückbernfnng Cieero's (57). Nachdem in 
Rom neue Ruhestörungen vorgekommen waren, traten die Triumvirn 
im Jahre 56 in Lnka zusammen, um ihren Bund zu erneuern und 
zu befestigen. In Folge der getroffenen Verabredung erlangten 
Po mp ejus und Krasfus für das Jahr 55 das Konsulat, Cäsar 
durfte die Verwaltung Galliens und bie vier auf eigene Hanb ge¬ 
worbenen Legionen beibehalten. Dazu kam noch, daß ein Gesetz, 
welches im Jahre 55 burch den Tribunen G. Trebo'nins in Vor¬ 
schlag gebracht und vom Senat genehmigt wurde, dem Po mp ejus 
beide Spanien, dem Krassns Syrien und dem Cäsar die Statt¬ 
halterschaft in Gallien auf fünf Jahre zusicherte. 
Nachdem Po mp ejus und Krassns im Jahre 55 das Kon¬ 
sulat geführt hatten, blieb ersterer gegen alles Recht und Herkommen 
in Rom und ließ seine Provinz (beide Spanien) durch Legaten 
verwalten, letzterer begab sich in s eine Provinz Syrien. Pom pejus 
ward vom Senate, den die (im Jahre 52 erfolgte) Ermordttng des 
Klodius durch das Gefolge des Milo mit Angst erfüllte, im Jahre 
52 unter dem Titel „Konsul ohne Kollegen" mit diktatorischer 
Gewalt bekleidet, Krassus unternahm im Jahre 53 einen Zug 
gegen die Part her (deren König Mithridates den von Nom 
beschützten König Artava'sdes von Armenien bekriegt hatte), 
wurde bei Karr hä (Karrä, C har an in Mesopotamien) geschlagen 
und kurz darauf bei einer Zusammenkunft mit dem parthischen Heer¬ 
führer Sure'na getötet (53). 
Cäsar im transalpinischen Gallien, in Germanien und Britannien, 
58—51. 
Als Cäsar im Jahre 58 die Verwaltung der römischen Provinz 
Narbo antrat (S. 144), welche den südöstlichen Teil des trans¬ 
alpinischen Galliens bildete, waren die Bewohner des übrigen trans¬ 
alpinischen Galliens *) noch unabhängig, aber bereits in eine Menge 
locker verbundene Genossenschaften geschieden. Die wichtigsten dieser 
*) Diese im S. von der Provinz Narbo und den Pyrenäen, int W. und N. 
vom Meere, im Osten vom Rhein begrenzte Länderstrecke faßte drei Hauptvölker 
in sich: 1) die Aquita'ner, welche dem iberischen Volksstamme angehörten und 
in dem nach ihnen benannten Aquitania von den Pyrenäen bis zur Garu'mna 
(j. Garonne, spr. Garo'n) wohnten; 2) die Kelten in Ke'ltika von der Garumna 
bis zur Se'quana (j. Seine, spr. ßän) und Ma'trona (j. Marne, spr. Marn); 
3) die Belgen (Germanen oder Kelten?) in Be'lgika, nordöstlich von den beiden 
genannten Flüssen bis an den Niederrhein.
	        
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