Full text: Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten

Siebe rà Zeitraum. 
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dinand von Aragonien und Sicilien täuschte Lud¬ 
wig 12 durch ein trügerisches Bündnis;, und setzte sich in 
den Besitz von Neapel, das, in Verbindung mit Sicilien, 
zweihundert Jahre hindurch bei Spanien blieb. Später bil¬ 
dete der Papst gegen Ludwig 12 die heilige Ligue (1510), 
in welchem Kampfe die Schweizer den Herzog Maximilian 
Sforza in Mailand einsetztcn. 
Auf Ludwig 12 folgte (1515 — 1547) der nächste Prinz 
vom Geblüte, der Graf v o n A n g o u l e m e, Franzi *), 
Er brachte, nach der großen zweitägigen Schlacht bei Ma- 
rignano (13. und 14. Sept. 1515) gegen die Schweizer, 
Mailand wieder an Frankreich; seine persönliche Eifersucht 
aber gegen den König Karl von Spanien, der (1519) zum 
teutschcn Kaiser gewählt ward, bewirkte vier Kriege zwi¬ 
tschert beiden, in welchen Mailand für Frankreich verloren 
ging, Franz aber in dem ersten Kriege (24. Fobr. 1525) 
bei Pa via selbst gefangen, und erst 1526 nach dem Frieden 
von Madrid befreit ward. 
Obgleich Heinrich 2 (1547—1559) an geistiger Kraft 
weit hinter seinem Vater stand; so war er doch glücklicher, 
nls dieser, im Kampfe gegen Karl 5. Es gelang ihm, wah¬ 
rend sein Bundesgenosse, der Churfürst Moritz von Sachsen, 
den Kaiser in Tyrol bedrängte, die drei lothringischen Bis- 
îhümer, Metz, Verdun und Tout, (1552) zu gewinnen. 
Nach seinem Tode erschöpften innere Partheien und Rc- 
ligionskampfe die Kraft des französischen Reichs unter schwa¬ 
chen und schnell auf einander folgenden Regenten. Heinrichs 2 
Sohn, Franz 2, regierte nur ein Fahr (1559 — 1560). Wah¬ 
rend der Minderjährigkeit seines Bruders, Karls 9, ver¬ 
waltete dessen Mutter, Katharina von Medici, das Reich, 
und obgleich der mehrmals erneuerte Kampf zwischen den 
Katholiken und Hugenotten durch den Religions- 
friedcn (8. Aug. 1570) beendigt schien, in welchem den 
Hugenotten freie RcligionSübung und der Zutritt zu allen 
öffentlichen StaatSwürdcn bewill gt ward; so zerstörten doch 
*) Aug. Lebr. Herrm ann, Franz der erste, König von Frankreich. 
Ein Sittengemalde aus dem rssen Jahrhunderte. Leipz. ài. 8.
	        
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