Spanien.
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zu nöthigen, bewirkte Frankreich Spaniens Kriegser¬
klärung gegen Portugal (22. Febr. 1801). Dieser
Krieg ward aber, bei der nahen Verwandtschaft beider Nc-
gcntenhauser, nur schläfrig geführt, und (6. Jun.) in dem
Frieden von Badajoz schnell beendigt, in welchem
Portugal das Gebiet von Oli venza an Spanien überliest.
Allein der damalige erste Consul verweigerte diesem Frieden
die Bestätigung, wodurch der Abschluß des Friedens von
Amiens (1802) mit England beschleunigt ward, in wel¬
chem Spanien, bis auf die Insel Trinidad, seine verlor¬
nen Kolonieen zurückcrhielt. Schon vorher war, im Lünc-
viller Frieden, der Schwiegersohn Karls 4, der Erbprinz
von Parma, Ludwig, alsK ö n i g v o n H e t r u r i e n an¬
erkannt, und dagegen Parma, so wie Louisiana, von
Spanien an Frankreich überlassen worden.
Bei der Erneuerung des Kampfes zwischen Frankreich
und England (1803), suchte Spanien seine Neutralität so
lange beizubehaltcn, bis es, durch die Wegnahme der aus
Amerika zurückkehrendcn Negiftcrschiffe von den Britten, zur
Kriegserklärung gegen England (12. Dec. 1804)
gendthigt ward. In diesem Kriege erlitt die spanisch-fran¬
zösische Flotte in der Schlacht bei Trafalgar (21. Oct.
1805) einen empfindlichen Verlust.
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Fortsetzung*).
Die Abneigung gegen das drückende Bündniß mit Frank¬
reich bewirkte im Herbste 1806, als Napoleon in Thüringen
*) Karl Venturini, Geschichte der spanisch-portugiesischen Thron-
umkehr und des daraus entstandenen Krieges. 2 Theile. Altona,
1812 ff. 8. — Dessen Spaniens neueste Geschichte von der An¬
fertigung der neuen Constitution durch die Cortes im Jahre 1812
bis zur Bestätigung derselben durch den König im Jahre 1820.
Altona, 1821. 8.
6s Pr a dt, mémoires historiées sur la révolution d’Espague.
Paris, 1816. 8.
Graf T or en 0, historische 'Uebersicht der Stññtsverándcrungen Spa¬
niens, vom ersten Ausbruche des Aufstandes im Jahr 1808 bis zur
Auslösung der Cortes. Aus dem Span. Dresd. 1821. 8.