Schweden.
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Neutralität, so wenig ihm auch der dadurch erneuerte Ein¬
fluß Frankreichs auf Spanien gleichgültig scyn konnte; als
aber Spanien fortdauernd sich weigerte, die Selbstständigkeit
seiner vormaligen Kolonieen auf dem Fcstlande Amerika's
anzuerkcnncn, sprach am 1. Jan. 1825 das brittische Mini¬
sterium diese Anerkennung aus, schloß mit mehreren
der neuen Staaten vorthcilhafce Handelsverträge, und trat
mit denselben in diplomatische Verbindung. — Zwischen
dem Könige Johann 6 von Portugal und seinem Sohne,
dem Kaiser Don Pedro von Brasilien vermittelte (1825)
Großbritannien einen Vertrag, nach welchem die Trennung
beider Reiche und die Kaiserwürde Brasiliens anerkannt ward.
Als aber Johann 6 bald darauf (Marz 1826) starb, und
Don Pedro dem Königreiche Portugal (Apr. 1826) eine neue
Verfassung gab, gegen welche in Portugal eine einflußreiche
Parthei sich erhob, sandte Großbritannien (Dee. 1826) eine
Flotte nach dem Tajo. Eben so schloß, zur gemeinschaftlichen
Entscheidung der griechischen Angelegenheiten, Großbritannien
mit Rußland und Frankreich (6. Jul. 1827) einen Vertrag.
Doch änderte sich, nach Canningö unerwartetem Tode
(8. Aug. 1827), und nachdem der Herzog von Welling¬
ton (1828) an die Spitze der Regierung getreten war, das
politische System Englands nicht bloö in den innern, sondern
auch in den auswärtigen Verhältnissen.
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Schweden.
Der König Gustav 3 von Schweden hatte zwar die,
seit Karls 12 Tode beschränkte, souveraine Gewalt in Schwe¬
den wieder hergcstcllt; er fiel aber, eben, als er sich an die
Spitze eines Zuges gegen Frankreich stellen wollte, (16. Marz
1792) durch Ankerström, als Opfer des beleidigten Aristo-
kratismus. Sein Bruder, der H e r z o g v o n S ü d e r m a n-
land, führte bis zu Gustavs 4 Volljährigkeit (1. Nov.
1796), die vormundschaftliche Negierung mit weiser Umsicht
der innern und äußern Verhältnisse des Staates, und be¬
hauptete die, von den gegen Frankreich kämpfenden Machten
mehrmals angcfochtene, Neutralität des Nordens.