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Dcr Bundesstaat Mexiko. 4^9
abhangigkcit erheben wollten, nur sollten sie sich aller Ver¬
bindung mit England enthalten; so begannen doch, ohne
Rücksicht auf diese Erklärung, die spanischen Amerikaner den
Kampf für ihre Unabhängigkeit mit den in ihrer Mitte noch
vorhandenen altspanischen Behörden, welche zum Theile selbst
zwischen dem Interesse der bourbonischcn und der napoleoni-
schen Dynastie schwankten.
183.
Der Bundcöstaat Mexiko.
Unter allen spanischen Koloniccn des vierten Erdthcils
war Mexiko, nach Bevölkerung, Reichthum und Ertrag
für das europäische Stammland, die wichtigste. Dort er¬
richtet^, nach der Einsetzung der Napoleonischen Dynastie in
Spanien, der Vicekönig Iturrigaray im August 1808 eine
einstweilige Rcgierungöjunla, welche aus Europäern und
Kreolen zusammengesetzt war. Dies beleidigte aber die Euro¬
päer, die ihn nach Europa einschiffen ließen. In Europa
ernannte darauf die spanische Junta zu Cadix den Venegaö an
seine Stelle. Gegen diesen leitete der Pfarrer Hidalgo
(1810) einen Aufstand in Mexiko, der aber mit Hidalgo's
Besiegung und Hinrichtung (1811) endigte. Sein Nach¬
folger, der Priester Mo re los, welcher, (1814) auf einem
von ihm zusammenberufcncn Congrcffe, die Unabhängigkeit
Mexiko's aussprach, ward, wie Hidalgo, besiegt und (1815)
hingerichtet. Gleiches Schicksal hatte (1817) Mi na. —
Glücklicher abu leitete (1821) der Oberst Augustin Itur-
bide den Aufstand gegen die Royalisten. Mit ihm schloß
zu Cordona (24. Aug. 1821) der von den spanischen Cortes
ernannte Vicekönig Mexiko's Odonojo einen Vertrag ab,
in welchem die Unabhängigkeit Mexiko'ö von Spa¬
nien anerkannt, auf den Thron dieses Reiches aber der
König von Spanien, oder ein Prinz seines Hauses, doch
unter der Bedingung, in Mexiko zu regieren, berufen ward.
Eine niedergesetzte Junta ernannte, in Angemessenheit zu
diesem Vertrage, eine einstweilige Regentschaft von fünf
Personen für das Kaiserthum Mexiko, und den Jturbide
zum Generalissimus der Land - und Seemacht (28. Sept.
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