Medien. Bactria und Maracanda. 59
richtungen und Gesetze, so wie die alte Sittenlehre und Ge¬
schichte des Reiches. — Selbst durch die spatem Einfälle
erobernder Horden ward in China nur die regierende Dyna¬
stie, nicht die Verfassung des Staates verändert, weil die
siegreichen Mand sch u zu wenig zahlreich und zu roh waren,
um dem Volksgeiste und Nationalcharakter der Besiegten eine
völlig andere Form zu geben *).
Deguignes histoire generale des Hans, des Tarcs,
des Mogoles et des autres Tatares etc. 5 Tom.
Paris, 1756 — 58. 4. — Teutsch von Dahnert.
5 Thle. Greifs»). 1768 ff. 4.
8.
Medien. Bactria und Maracanda.
Zwischen dem Indus und Tigris, wo, am Ausgang des
ersten Zeitraumes, Cyrus das große persische Reich stiftete,
waren in der persischen Zeit die Meder das mächtigste
Volk; doch verdienen auch Bactria und Maracanda der
Erwähnung.
revu et corrige par de Guignes. Paris, 1770 . 4. —■ Ta-
Tsing-Leu-Lee; being the fundamental laws and a selection
from the supplementary statutes of the penal code of China;
by G. Th. Staunton. Lond. 1810. 4. (Dieses Gesetzbuch
— obgleich erst von dem ersten Kaiser aus der Mandschudynastie
(1647) promulgirt, — ist aus sehr alten Materialien zusammen¬
getragen. Vergl. Gott. Anz. i8i4. N. 192.)
*) Ueber wenige Reiche ist so viel Fabelhaftes aufgestellt worden, als
über China; theils weil die alterthümlichen Sagen der Chinesen
selbst höchst übertrieben sind; theils weil die lobpreisenden Nach¬
richten der Jesuiten über dieses Reich, wegen ihres Zweckes, die
Vorzüge der Theokratie (richtiger: des willkührlichsten Despo¬
tismus) in dem Beispiele China's zu versinnlichen,
der geschichtlichen Beglaubigung ermangeln. Ist übrigens der, von
Schi-Hoang-ti (ungefähr ums I. 2,3 vor C.) befohlene, Bücher¬
brand erfolgt; so unterlag die Wiederherstellung der verbrannten
Bücher, namentlich des für die Geschichte unentbehrlichen Shu-
King, großen Schwierigkeiten. — An eine, durch sichere Quellen
beglaubigte, Geschichte China's ist vor dem Regentenhause der Tang
(617 nach C.) nicht zu denken.
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