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Alte Geschichte. 2. Zeitr. 2. Abschn.
ft 2. Roms Erbauung und erste Könige.
Numitor schenkte seinen Enkeln einen Erdstrich an der Ti¬
ber, auf welchem ste die Stadt Nom auf dem palatinischen
Berge erbaueten, 3230 (v. Chr. 753). Diese Erzählung von
der Erbauung Roms, die Zeitrechnung, und die erste Geschichte
desselben sind sehr zweifelhaft. R 0 mulus wurde erster König
von Rom, beseitigte stch in der Negierung seines Staats durch
die Ermordung seines Bruders, gab demselben seine erste Ein¬
richtung , und vermehrte die Zahl seiner Unterrhanen durch Er¬
richtung eines Asyls, durch Vereinigung mir den Sabinern,
nach der Naubung ihrer Weiber, und durch glückliche Kriege.
Er wurde wahrscheinlich von dem Senate ermordet, und unter
dem Namen: Q.uirinus, göttlich verehrt. Seine Nachfolger
waren: Der weise Nu ma Pomp ili us 3270 (v. Chr. 713).
Er gab den Römern Gesetze, und führte sie zum Ackerbaue und
zu bürgerlichen Beschäftigungen. T u l l u s H o si i t i u s, 3313
(v. Cyr. 670) erweiterte Roms Besitzungen, besonders durch
Bezwingung der Albaner. Staats - Zweykampf der Horatier
und Kuriatier. Ancus Martins 3345 (v. Chr. 639). Die
Kriege gegen die benachbarten Nationen wurden glücklich fortge¬
setzt. Nom wurde erweitert und Ostia erbauet. Tarquin der
Alte 3370 (v. 613). Er focht glücklich gegen die Lateiner und
Etrurier. Die Stadt wurde ausgcbauet. ServiusTullius,
einer Sklavinn Sohn, Tarquins Schwiegersohn. Er gewann
das Volk durch Freygebigkeit und eine die Armen wenig drückende
Schatzung; dem Adel aber schmeichelte er eine Zeit lang dadurch,
daß er ihm die Leitung der Staatsgeschäfte fast ausschließend in
die Hände spielte. Rom wurde das Haupt der lateinischen
Städte. Seine Tochter Tullia und Tarquin, sein Schwieger¬
sohn , ermordeten ihn. Tarquin der Stolze, 3451 (v.Chr.
532), ein thänger, staatskluger Regent, der aber seiner Krone
durch Härte und Grausamkeit mehr Rechte verschaffen wollte.
Auswärtiges Kriegsglück und seine genaue Verbindung mit den
Lateinern, die er noch enger mit Rom verknüpfte, erhielten seine
Unterrhanen eine Zeit lang in Unterwürfigkeit. Aber die Schan¬
dung der Lucretia, der Gemahlinn des Tarquinius Collatinus,
durch des Königs Sohn, Sertus Tarqmnius, brachte das Mi߬
vergnügen zum Ausbruche. Collatinus, Lucretius und Brutus
erregten einen Aufstand, durch welchen Tarquinius von Rom
vertrieben und die königliche Negierung aufgehoben wurde, 3475
(v. Chr. 509).