Deutschland. 145
d) Das Lausitzer Gebirge bis zur Lausitzer Neiße, mit ein-
zelnen Gipfeln bis über 3000' (975 Met.) hoch.
e) Das Jsergebirge zwischen Neiße und Queiß mit der
Tafelfichte, 3500' (1137 Met.) hoch.
f) Das Riesengebirge zwischen Queiß und Bober, ein Kamm,
dessen Mittelhöhe 4000'' (1300 Met) beträgt. Am östlichen Ende des
Kammes liegt die S chnee- oder Riesenk opp e, 4900' (1592Met) hoch.
g) Das Waldenburger Berg la nd, bis 2900' (942 Met.)
zwischen Bober und Weistritz, verbindet Riesen- und Eulengebirge.
h) Das Glatzer Gebirgsland, ein rechteckiges Hügelplateau,
das von höheren Randgebirgen umgeben ist Am Südostrande der
höchste Gipfel: der Schneeberg, 4400' (1430Met.), an dessen Süd-
fuße die March entspringt. Der' dem Riesengebirge zugekehrte Nordwest-
rand ist niedrig und am meisten durchbrochen; er zeigt oft wunderbare
Sandsteinbilduiigen, so bei Adersbach. Den Südwestrand hilft die
Heuscheuer mit bilden, den Nordostrand das Eulengebirge mit der Hohen
Eule, 3100' (1007 Met.). Der Fluß des Glatzer Landes, die Glatzer
Neiße, geht am Nordostrande durch den Paß von Wartha nach Schlesien.
Im Innern die Heilquellen Reinerz, Landeck und andere.
i) Das Mährische Gesenke. Seine höchste Gruppe ist das
Altv ater-Gebirge mit dem 4600' (1495 Met.) hohen Altvater.
Man nennt alle Bergzüge von 6) bis h) 40 Meilen
in die Länge mit dem Gesammtnamen Sudeten. Andere
beschränken ihn auf die letztgenannten drei Gruppen.
1) Im Nordosten lagern die sudetischen Züge am Tief-
lande, ohne von größeren Hügellandschaften umgeben zu sein;
doch ragen aus der Ebene einige einzeln liegende Berge und
kleine Berggruppen hervor, so der Zobteu, 10 Meilen
östlich von der Schneekoppe, über 2200' (715 Met.). Die
nach NO. und N. laufenden Sudetenflüsse gehen alle zur O der,
die im Gesenke entspringt und bei Natibor schiffbar wird.
Solche Flüsse sind die Glatzer Neiße, die Weistritz, die
Katzbach, der Bober mit derQueiß, die Lausitzer Neiße.
3) Im Süden sind den Sudeten dagegen zwei große
Hügelländer vorgelagert. Das östliche, Mähren, das
Gebiet der March, ist schon S. 138 betrachtet. Im Westen
ist Mähren durch das Plateau der Mährischen Höhe von
Böhmen geschieden. Böhmen zeigt im Großen den Bau,
den uns das Glatzer Land im Kleinen zeigt. Ringsum Gebirge
oder wenigstens Bodenanschwellungen — zähle sie nach S. 136.
138. 144. 145 auf! — an einer Stelle Durchbruch eines
Flusses, der früher vielleicht den Kessel zu einem Landsee
füllte. Uebrigens ist es ganz unrichtig, sich das innere
Böhmen durchgängig als Ebene zu denken. Hügelgrup-
Pen, oft von nicht geringer Höhe, durchziehen auch dieses
Daniel's Leitfaden. 1872. 10