Full text: Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien

i. Kap. Geschichte des morgenländischen Kaiserth. 217 
die syrische Küste und Aegypten eroberten. Er starb 641. 
Des Heraklius Haus gab dem Reiche keinen einzigen würdigen 
Regenten. Zhm folgte sein Sohn Konstantin III.; diesem 
sein Bruder Herakleonas, 641, abgesetzt 642 vom Kon¬ 
st a n s, Konstantins Sohne. Sein verfolgender Eifer für den 
Monothelismus und seine Grausamkeiten erregten ihm den bil¬ 
ligen Haß des Volks. Uebrigens war er ein thätiger Regent, 
aber unglücklich in dem Kriege gegen die Araber, die einen 
Theil der afrikanischen Küste, Cypern und Rhodus eroberten. 
Ihre innern Unruhen bewogen sie gleichwohl zum Frieden. 
Konstans ging 659 nach Italien, wo er mit den Longobarden 
unglücklich kriegte, und ermordet wurde, 668. Konstantin 
IV. Pogonat, sein Sohn, überwand den syrakusischen Gegen- 
kaiser Mezizius. Er theilte anfangs mit seinen Brüdern Tibe- 
rius und Heraklius die Regierung, entriß sie ihnen aber in der 
Folge wieder. Dieser sorglose und grausame Regent verdient 
das Lob nicht, das ihm die orthodoxen Schriftsteller geben. 
Die Araber eroberten Afrika und Sicilien, und brachen durch 
Kleinasien in Thracien ein, griffen auch Konstantinopel mehrere 
Jahre zur See an seit 669. Dennoch erhielten die Griechen 
einen erträglichen Frieden, wozu die Maroniten, christliche Be¬ 
wohner des Libanons, beptrugen. Den Bulgaren gab Kon¬ 
stans Tribut. Erstarb 685. Sein Sohn Iustinian II. 
schwächte die Maroniten, und kriegte nun unglücklich gegen die 
Araber, 692, so wie vorher gegen die Bulgaren, 688. Der 
sorglose und verhaßte Prinz wurde abgeseht und verstümmelt 
von dem Patricius Leontius, 695. Diesen stieß Apsimar 
oder Tiber III. vom Throne, 698. Iustinian schwang sich 
von neuem auf denselben durch den Beystand des Königs der 
Bulgaren, Terbelis 705. Gegen das wüthende Ungeheuer 
empörte sich der General P h i l i p p i k u s Dardanes und ließ 
ihn hinrichten. Mit ihm endigte sich das Haus des Heraklius, 
7io. Des Phiiippikus Monothelismus und Unglück gegen die 
Araber erregten gegen ihn den Haß seiner Unterthanen. Die 
Armeen riefen ihre Generale Artemius, Theodosius und Le» 
zu Kaisern aus. Der Letzte behielt die Oberhand, 714. 
§. 5. Leo's II. Haus. 
Leo II. war ein Isaurier. Es ist zu bedauern, daß die 
vorzüglichen Regenten aus dieser Familie, durch die ohne Weis¬ 
heit und Maaß betriebene Vertilgung der Heiligenbilder den 
Haß ihrer Unterthanen so heftig entzündeten, daß in den Un-
	        
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