Borwort zu deu frühercn Ausgaben.
Bei der neuen Bearbeitung dieses zweiten Theils meines
historischen Lehrbuchs, der die ausführlichere Darstellung der
griechischen und römischen Geschichte enthält, war der Haupt¬
gesichtspunkt, eine klare und gedrängte Zusammen¬
stellung der wichtigern Thatsachen zu geben, mit
Hinweisung auf die vorzüglicheren Quellen und
Hilfsmittel. Selbst Citate aus den der Schule näher
befreundeten Autoren sollten nicht fehlen, um dadurch zu
weiterem Nachlesen anzuspornen. Ueberall ist vorzüglich aus
die innere Geschichte, auf Verfassung, Gesetzgebung, Ge¬
sittung u. s. w. Rücksicht genommen. Der historischen
Geographie, in so weit sie zur Anschaulichkeit des
geschichtlichen Stoffes erforderlich ist, und in solcher Verbin¬
dung und Behandlung für Gymnasien allein zweckmäßig
fein mag, ist ein eigener Abschnitt gewidmet.
So bestrebte ich mich, den Anforderungen zu genügen,
die, wie ich glaube, an ein zweckmäßiges Lehrbuch der grie¬
chischen und römischen Geschichte für die Gelehrtenschulen zu
machen sind, nämlich, daß dasselbe eines Theils dem klassi¬
schen Unterrichte vorarbeite, ihn erleichtere und begünstige,
andern Theils den fähigen Schüler anrege und in Stand setze,
sowohl in den Quellen als Hilfsmitteln sich weiter umzusehen.
Ueber das Mehr oder Weniger des Gegebenen ließe sich
wohl streiten, indem in diesem Punkte bekanntlich die Ansichten
und Anforderungen äußerst verschieden sind. So viel ist
anerkannt, daß, wenn das zu Viel bei jedem Iugendunter-
richt verderblich wirkt, dies insbesondere beim historischen
Unterrichte der Fall ist, und daß das Streben, Alles, was
man eben selbst erlernt hat, sofort den Schülern mitzutheilen,
mindestens von Mangel an pädagogischem Takte zeugt.