Vierter Zeitraum. Von 323 bis 30 v. Chr. i$3 
Provinzen zu vertreiben, und führte dann die Könige und 
einen großen Theil des königlichen Heeres mit sich nach 
Europa über. 
Antigonus begann hierauf sogleich die Vollziehung 
seines Auftrags. Dem trefflichen EumeneS, dem Fremd¬ 
linge und nun auch Geachteten, ward durch Untreue fei¬ 
ner Krieger der Kampf sehr erschwert. Bald 0520) warf er 
sich daher in Las feste Bergschloß Nora, auf der Granze 
von Lycaonien, und gab seine Provinzen preis. Ein gro¬ 
ßer Theil Kleinasiens mußte sich nun dem Antigonus un¬ 
terwerfen, dessen Macht dadurch so stieg, daß ihm nur 
noch der einzige Antipater furchtbar war. 
Doch schon in dem Jahre 320 starb Antipater, nach¬ 
dem er mit Hintansetzung seines eigenen Sohnes Cassan- 
der den Polysperchon, einen alten, wackern Anführer 
der Phalanx, aber in Staatögeschäften ungeübten Mann, 
zum Vormund der Könige und Neichsverweser ernannt, 
eben dadurch aber den Grund zu vielfachen Zwistigkeiten 
in Maeedonien und Griechenland gelegt hatte. 
Von nun an strebte A n tig 0 n u s immer kühner nach der 
Alleinherrschaft in Asien. Eu irren es, in Führung der gro¬ 
ßen Geschäfte vortresslich, sollte seinen Plan unterstützen. 
Er unterhandelte daher mit Eumenes; allein dieser blieb 
dem königlichen Hause getreu, benützte aber (519) die Un¬ 
terhandlungen, um aus Nora, wo ihn Antigonus schon ein 
volles Zahr belagerte, zu entkommen. Der Entflohene 
ward bald von Polpsperchon im Namen der Könige an der 
Stelle des Antigonus zum Hberfcldherrn in Asien ernannt. 
Nun sammelten sich wieder viele Truppen um ihn, auch 
viele Macedonier, jedoch die Letztern nicht ohne Mißtrauen. 
Nachdem hierauf Antigonus seine Macht in Vorderasien 
mehr und mehr erweitert, Eumenes aber in Syrien und 
andern südlichen Provinzen sich verstärkt hatte, begann 
(517) der Kampf zwischen ihnen. Mehrmals wurde der 
nahe Sieg dem Eumenes durch die Unfolgsamkeit und 
Untreue der Seinigen entrissen. An der Gränze Mehlen- 
lieferte er (315) sein letztes Treffen. Auch dieses war 
ruhmvoll für ihn; nur wurde sein Lager mit großen Schä¬ 
tzen und den Frauen und Kindern der Mazedonier von 
Antigonus erobert. Dieser Unfall brachte dir Argpraspu 
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