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5. Der Apfelbaum.
1.
flSärn ^n0^e !llh, wie sein Vater einen wilden Apfelbaum pflanzte. —
„Was willst du mit dem knorrigen Dinge?" fragte der Knabe.
„Es ist ja den Platz nicht wert."
„Sei nicht zu vorschnell, mein Sohn! Urteile nicht zu rasch!"
s antwortete der Vater. „Kennst du denn dieses Bäumchen, das du ein
knorriges Ding nennst?"
„Warum denn nicht!" erwiderte der Knabe. „Man sieht ja gleich,
was an ihm ist."
„Sein Äußeres siehst du wohl, aber nicht, was in ihm ist, was
io aus ihm werden kann," sagte der Vater. „Dieses unscheinbare Bäum¬
chen wird einmal, will's Gott, als hoher, schöner Baum uns mit seinen
Blüten und Früchten erfreuen, — wenn wir Geduld haben. Denn
jetzt ruhet noch in ihm die Kraft des Wachstums, und seine Frucht¬
barkeit schlummert unwirksam in ihm verborgen."
15 Im Herbst fand der Knabe seinen Vater wieder bei dem Bäumchen.
Er pflanzte einen Stab daneben und band es an.
„Warum tust du das?" fragte der Knabe. „Du nimmst ihm seine
Freiheit!"
Der Vater antwortete: „Ich tue es, daß der Wind es nicht zer-
20 knicke, wenn es ohne Stütze ist, und damit es schlank und gerade in
die Höhe wachse. Jetzt ist es noch zu schwach, um sich selbst zu tragen."
Darauf schnitt er vorsichtig einige Zweige von dem Stamme des Bäum¬
chens, lockerte ringsumher den Boden auf und umgab es mit Dornen,
um das Vieh davon abzuhalten.
25 „Dies alles," sagte er, „tue ich dem Bäumchen zuliebe, damit die
in ihm verborgene Kraft ohne Beschädigung wachse."
2.
Der Winter war kaum zu Ende, da führte der Vater seinen Knaben
wieder zu dem Bäumchen in den Garten. Er hatte von einem andern
Apfelbaume, der im Herbst die edelsten Früchte getragen hatte, ein
30 frisches Reis geschnitten. Jetzt nahm er sein Messer, schnitt zu, und die
Krone des Bäumchens fiel zu Boden.
„O weh!" rief der Knabe und erschrak. „Nun ist die Mühe
vergebens."