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schönen Gegend, Eden oder Paradies, wohnte, — wo war
'denn das Paradies? — In Asien gewiß, aber genauer laßt
sich der Ort nicht bestimmen. Vielleicht in Hochasten, vielleicht
in Ostpersien. Von daaus mögen die Menschen, so wie sie sich
vermehrten, längs den Flüssen weiter gezogen seyn, und jedes
Volk wählte die Lebensart, die sich nach dem gewählten Wohn¬
sitz am besten für dasselbe schickte. Die am Meere und an Flüs¬
sen wurden Fischer; die in den Wäldern Jäger; die in der
fruchtbaren Ebene Ackerbauer. Manche wohnten in Höhlen,
andere in Laubhütten, noch andere bauten sich festere Wohnun¬
gen. Wie ist es möglich zu berechnen, durch welchen Stufen»
gang die Menschen die Sprache bildeten, Künste lernten, und
sich zu größeren Gesellschaften vereinigten?
2. Indien.
So gewiß es ist, daß das Menschengeschlecht alter ist als
man sonst anzunehmen pflegte, so gewiß ist es auch, daß die
Cultur einzelner Völker bis in ein sehr hohes Alterthum hin¬
aufreicht. Als unser deutsches Vaterland, ja ganz Europa, noch
in tiefer Wildniß lag, mit dichten Wäldern bedeckt, von
wilden Thieren und von gar keinen, oder doch nur von wilden
Menschen bewohnt war, hatten manche Völker. Asiens schon
eine bewundernswürdige Bildung. Kein Volk aber scheint in
diesem Erdtheil eine höhere und eine frühere Cultur gehabt zu
haben, als die Indier, die Bewohner des heutigen Vorder¬
indiens.
Als die ersten Menschen sich fo vermehrten, daß ihr'erster
Aufenthalt, den wir das Paradies nennen wollen, ihnen und
ihren Heerden nicht mehr Raum gewährte, zogen sie in andere
Gegenden. Kein Wunder, wenn sie sich lieber nach dem war¬
men Süden, als nach dem rauhen Norden wandten, und so
scheint einer der ersten Züge nach Indien gegangen zu seyn,
einem Lande mit einem fruchtbaren Boden, der die herrlichsten
Früchte freiwillig hervorbringt, und unter dem mildesten Klima
liegt. Dieses herrliche Land trug gewiß viel bei, die glücklichen
Anlagen jener Menschen schnell zu entwickeln. Leider sagt uns
die Geschichte fast nichts über die Schicksale zenes Volks, über