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den Schweden überliefern. Leßlie eilte gleich zu Buttler, und
erzählte ihm Alles. Jetzt mußte schleunig gehandelt werden;
denn in zwei Tagen konnten die Schweden schon da seyn. Es
wurde beschlossen, daß er und seine Verschworenen sterben
müßten. Noch in der Nacht gingen sie zu Gordon, und for¬
derten ihn auf, für des Kaisers Dienst mitzuwirken. Anfangs
sperrte sich Gordons Rechtlichkeit; denn Wallenstein hatte ihn
vom gemeinen Soldaten bis zum Oberst erhoben, und ihm
immer so viel Vertrauen bewiesen. Aber Buttler und Leßlie
stürmten so lange auf ihn ein, bis sie endlich seine Dankbarkeit
zum Schweigen brachten. Nun sielen alle drei auf die Kniee
nieder, zogen die Degen, und schwuren, den Mord zu voll¬
ziehen.
Am andern Morgen, den 25. Februar, hielten Wallenstein
und seine Vertrauten Rath, und beschlossen, Buttler, Leßlie und
Gordon von der Verschwörung gegen den Kaiser zu unterrichten.
Sie wurden vorgefordert, und Jllo verlangte, daß sie dem
Kaiser untreu werden sollten. So gedrängt, wußten sie keinen
andern Ausweg, als um Bedenkzeit bis zum folgenden Tage zu
bitten. Nun war Eile nöthig. Noch denselben Abend sollte
das Bubenstück ausgeführt werden. Nur über die Art waren
sie noch unschlüssig. Endlich erbot sich Gordon, den Jllo,
Trczka, Kinsky und Neumann zu sich in die Citadelle zu einem
Abendschmause einzuladen. Dabei sollten sie ermordet werden.
Der Herzog selbst wurde nicht geladen, weil er viel zu stolz
war, um bei seinen Untergebenen zu speisen. Jene vier ver¬
sprachen zu kommen. Abends um fünf Uhr ließen die Ver¬
schworenen den Oberstwachtmeifter Gerald in kommen, und
theilten ihm ihren Vorsatz mit. Dieser war ein verwegener und
wilder Mensch, schlug gleich ein, und versprach, zum Morde
sechs sichere Soldaten zu stellen. Auch traten gleich bei vier
andere Hauptleute, Deverox, Macdonald, Birch und
Peftalutz, alles Ausländer; denn uns Deutschen ist Meuchel¬
mord verhaßt. Alle vier hatten in der folgenden Nacht die
Wache in der Citadelle. Kaum waren sie weg, so erschienen die
vier Geladenen. Man setzte sich zu Tische, und war fröhlich.
Mit jedem frisch geleerten Becher wurden die Zungen mehr
gelöst. Auf den Kaiser und seine Räthe wurde wacker geschimpft;
Weltgeschichte für Töchter. HI. 13
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