Full text: [Theil 2, Abth. 1] (Theil 2, Abth. 1)

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verlassen" ist,Cr dahingegehen „alsdqs Versöhnungs- 
opfer für unsere Sünden." Endlich erhebt das erlöschen¬ 
de Licht noch einmahl seinen Glanz. Der Kampf ist aus- 
gestritten; mit unaussprechlicher Wonne ruft Er: „Es 
ist vollbracht!" empfiehlt seinen Geist dem Vater, 
neiget sein Haupt und stirbt. 
„Und sieh! der Vorhang des Tempels zerriß von 
oben bis unten in zwey Stücke, die Erde bebte, die Fel¬ 
sen spalteten sich, und viele Leiber der entschlafenen Hei¬ 
ligen gingen aus ihren Gräbern hervor, kamen in die 
heilige Stadt und erschienen Vielen. Da nun derHaupt- 
mann, und die mit ihm waren undIesum bewachten, das 
Erdbeben und alles, was sonst geschehen war, sahen, 
erschracken sie sehr, und sprachen: Wahrhaftig! Gottes 
Sohn war dieser! 
Am dritten Tage erweckte sich Jesus, wie Er vor¬ 
ausgesagt hatte, durch eigene Kraft von den Todten, 
und zeigte sich wahrend vierzig Tagen Einem, mehrern 
seiner Freunde, cininahl sogar fünfhundert derselben wahr¬ 
haft lebendig, nicht ein Phantom, sondern berührbar den 
Händen, kenntlich an seinen Wunden, noch kenntlicher 
an dem Geiste seiner Reden und an der Liebe zu den 
Seinigen. Besonders redete Er während dieser Zeit mit 
den Eilsen vielfältig von dem Reiche Gottes. Er schloß 
ihnen den Sinn auf, daß sie die Schrift verstanden, und 
sprach zu ihnen: „Also steht es geschrieben, und also 
mußte Christus leiden, und von den Todten wieder auf- 
erstehen am dritten Tage, und so in seine Herrlichkeit 
eingehen. Und nun muß in Seinem Nahmen Buße und 
Vergebung der Sünden unter allen Völkern verkündiget 
werden, von Jerusalem angefangen. Ihr nun seyd Zeu¬ 
gen davon." — Abermahl sagte Er zu ihnen: Friede sey 
mit euch! Wie mich mein Vater gesendet hat, so. sende 
ich euch." Und indem Er dieß sagte, hauchte Er sie an 
und sprach zu ihnen: „Nehmet hin den heiligen Geist! 
Welchen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie nach- 
Wievemaru-, mittl. Geschichte, I. C
	        
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