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tete, dreyhundert und achtzehn Bischöfe erschienen; —
eine augenscheinliche Widerlegung der ln Marmor gegra¬
benen Lüge.
Glänzend und kraftvoll, durch ein langes Feuer wie
Gold geprüft, erhob sich jetzt das vom Thron geschützte
Christenthum weit und breit. Die Schönheit und Lie¬
benswürdigkeit dieser Religion ward immer mehr erkannt,
und das Göttliche ihrer Grundsätze, der Anstand ihrer
Feste, die Sittenreinheit ihrer Bekenner, die Herrlichkeit
ihrer Verheißungen — verglichen mit den Gräueln und
Ungereimtheiten des Heidenthums — eroberten in kürze¬
ster Zeit Millionen Herzen.
So wurde erfüllt, was Zsaias geweisfagt hatte:
„Also spricht der Herr Jehova: Sehet! ich hebe meine
Hand über die Völker empor. Ich stecke mein Panier
unter den Heiden auf. Sie werden ihre Söhne auf den
Armen herbeybringen, ihre Töchter auf ihren Rücken.
Könige werden deine Pflegeväter seyn, und Königinnen
deine Ammen!"
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Zerstörung Jerusalems.
(70 n. Chr.)
Als Jesus, am Tage seines feyerlichen Einzüge¬
rn Jerusalem, näher an die Stadt kam, und sie sah,
weinte er über sie und sprach: „Wenn du es doch er¬
kenntest, und zwar an diesem deinem Tage, was zu
deinem Frieden dient! Run aber ist es vor deinen Augen
verborgen. Denn es werden Tage über dich kommen, da
deine Feinde einen Wall um dich her aufwerfen, dich
ringsum einschließen und von allen Seiten ängstigen wer-