Full text: [Theil 2, Abth. 2] (Theil 2, Abth. 2)

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Kinder, vertheidigen sollten. Sie versprachen dieses, und 
nachdem sie auf ihre Frage, welche Belohnung sie zu 
erwarten hätten, wenn sie um seinetwillen umkämen? 
die Antwort erhalten hatten: „Das Paradies!" gelob¬ 
ten sie ihm endlich den strengsten Gehorsam und den 
heiligsten Schutz; weßhalb sie den Nahmen Ansarin, 
d. h., Beschützer, erhielten. Vorher — sagen die Mu- 
hammedanischen Schriftsteller — war es ihm nicht er¬ 
laubt, Krieg zu führen; er durfte nur die Menschen zu 
Gorc führen, und der Verfolgung Geduld entgegensetzen: 
jetzt aber, da die Koreischiten Gott selbst lästerten, seinen 
Gesandten zum Lügner machten, und die gläubigen An¬ 
hänger desselben drückten, jetzt verstattete ihm Gott, die 
Waffen wider sie zu gebrauchen, und sich auch um an¬ 
derer Hülfe zu bewerben. Noch verlangte Muhammed 
von seinen Bundesgenossen, daß sie ihm aus ihrem Mit¬ 
tel zwölf der Vornehmsten darstellen möchten, welche 
das Volk regieren sollten. Dieses geschah; und er er¬ 
nannte sie zu Fürsten, mit gleicher Macht, als die 
Apostel Jesu, des Sohnes Mariä, gehabt hätten; sich 
selbst aber behielt er die oberste Regierung vor. Mu¬ 
hammed hatte sich dadurch in Jatsreb einen desto siche- 
rern Zufluchtsort verschafft, da die Einwohner erklärte 
Feinde derer von Mecca waren. Hier, in Mecca, wurde 
die Gefahr für ihn immer größer; er ließ daher 
seine meisten Anhänger in jene Stadt fiüchten. Die Ko¬ 
reischiten, welche befürchteten, daß er dieses auch selbst 
rhun möchte, beschlossen, ihn umzubringen. Schon um¬ 
ringten die Mörder das Haus; aber durch Alis Treue 
entfloh derProphet— am »5. July 622 — in die 
Wüste, und kam, begleitet von Abu Bekr, fast wunder¬ 
bar entrinnend, am »b. Tage seiner Flucht nach Jats- 
reb, oder wie es seitdem heißt, Medina (eigentlich 
Medina al Nabi, Prvphetenstadt. Von dieser Begeben¬ 
heit datiren die Araber ihre neue Zeitrechnung — H e- 
'islcvrmann, mittl. Geschichte H. I
	        
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