Full text: [Theil 2, Abth. 2] (Theil 2, Abth. 2)

den Nachfolgern des Propheten — Chalifen — die 
Herrschaft und die Religion der Araber. Schon am An¬ 
fänge des achten Jahrhunderts war das Gebieth des 
Islam von Indien bis zum Atlantischen Meer, über Per¬ 
sien, Syrien, Aegypten, Africa und Spanien ausgedehnt. 
Jener, man darf wohl sagen, fanatische Enthusiasmus, 
war es vornehmlich, der den Waffen der Muhammedaner 
den Sieg verlieh. Doch kann nicht geläugnet werden, 
daß, wenn kraftvolle Männer an der Spitze des Per¬ 
sischen Reichs, des Griechischen Kaiserthums und der 
Germanischen Staaten im Zeitalter Muhammeds und 
seiner unmittelbaren Nachfolger gestanden hätten, diese 
religiöse Schwärmerey sich vielleicht unbemerkt in den 
Sandwüsten Arabiens verloren hätte. 
Schon unter dem ersten Chalifen ward das Gebieth 
des Islam sehr weit ausgedehnt. Unter AbnVekr(63s 
bis 634) eroberte der Feldherr Khaled Hira und Voßra. 
Omar, der den Titel Emir al Mumenin — Fürst der 
Gläubigen — annahm (634— 644), vollendete die Ero¬ 
berung von Syrien mit Phbnicien und Palästina. Auch 
vernichtete er das Persische Reich, und nöthigte den letz¬ 
ten König desselben, Jezdedgerd III., sich nach den Gren¬ 
zen Turcomannkens zu flüchten (642). Zugleich eroberte 
sein Feldherr Amru, ein Held, der ein ganzes Kriegs- 
Heer aufwog, nach einer »4monathlichen Belagerung Ale¬ 
xandrien*), und mit dieser Stadt ganz Aegypten 
(640), wo er au der Stelle seines Lagers die neue Haupt¬ 
stadt gründete, die in der Folge den Nahmen Cahira 
*) Auf Omars Befehl wurde in dieser Stadt der größte 
Bücherfchatz der alten Welt in Brand gesteckt. Als Grund 
gab er an: „Entweder enthalten diese Bücher das, was 
schon im Koran steht, und dann sind sie Überfluß kg; oder 
sie enthalten, was nicht darin steht, und dann sind sie 
schädlich."
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.