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aus dem Oberägyptischen Dorfe Koman im Jahre 2 85.
st. 357. und der heil. Hilarión aus Palästina im
Jahre 3o6 st. 871). Auch hatten sich solche Einsiedler
(die man bald Eremiten von dem Griechischen Worte
Eremos, Wüste. — bald Anachoreten, von dem Worte
A n ach 0 r e i n sich zu r ü ckzi e h e n. — bald Mo nacho i,
Mönche nannte, von dem Worte Monos, allein) zu
einander gesellet, um gemeinschaftlich mit Verlaugnung
alles Irdischen und Zeitlichen Gott zu dienen. Ja, es
hatten auch schon viele Anachoreten sich der Führung des
heil. Antonius übergeben, und groß war die Zahl der-
fertigen, welche ihn als ihren Meister ansahen. Aber
Pachomius (von heidnischen Aeltern in der Thebais im
Jahre 392 geboren , im Jahre 3 > 3 getauft und von dem
gottseligen Greise Palamon mit dem Anachoretem-Ge»
wände bekleidet) war der erste, der für feine geistlichen
Kinder Eine bestimmte Richtschnur zog. welcher sie alle
sich unterwarfen. so wie nach diesem Beyspiele alle fol¬
genden Ordensbrüderschaften nach Einer Regel ihres Stif-
ters einhergingen. Ja, er gründete außer der Genossen-
fchaft von Tabenna noch acht andere in der Thebais,
welche alle ihn als ihren geistlichen Vater verehrten, sich
von ihm leiten ließen, und ihn Abbas nannten, welches
in Syrischer Sprache Vater heißt. Er starb am 4. May
3/(8 im 67. Jahre seines Alters.
Wenden wir uns wieder zur R eg i e r u n g s g e-
sch ich l e des Kaisers C o nst a n t i n ! In dieser zeichnen
sich vornehmlich zwey Begebenheiten aus, nämlich die
Verlegung der Residenz von Rom »rach By¬
zanz, und die gänzliche Veränderung der Ver¬
sa ssu n g e fo r m. —
Schon von Julius Casar und O c ta v iu s Au¬
gustas wird gesagt, daß sie den Sitz des Reiches in
die Landschaft Lroas am Hellespvnte verlegen wollten.