Full text: [Theil 2, Abth. 2] (Theil 2, Abth. 2)

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Greifet an, brechet ein, werfet alles nieder! Jene ma¬ 
chen Schlachtordnung; ihr, fallet an! Fallet auf die 
Alanen und Westgothen; in ihnen ist die Kraft des Fein¬ 
des. Müßt ihr sterben, so werdet ihr sterben, auch wenn 
ihr flieht. Richtet eure Augen auf mich, ich schreite 
voran; wer mir nicht folgt, ist des Todes!"— Veyde 
Heere trachteten, sich des Hügels zu bemeistern. Die 
Schlacht war ungemein wüthend; es war ein fürchterliches 
Würgen. Indem der Westgothische König zu seinem Volke 
redete, fiel er, aber mir Ruhm; er hatte die Schlacht 
entschieden. Bey einbrechender Nacht fand Attila nö- 
thig, sich zurückzuziehen. Da er nicht wußte, ob der 
Feind ihn verfolgen werde, häufte er unzählige Pferde¬ 
sättel, um im Nothfalle sie anzuzünden und im Rauche 
zu sterben; zugleich um die Feinde abzuschrecken, geboth 
er, mir Waffen, Posaunen, Schlachthdrnern und Gesang 
die ganze Nacht schrecklich schallenden Lärm zu unterhal¬ 
ten. Dann, als er nicht weiter angegriffen wurde, und 
weil die Verpflegung seines gewaltigen Heeres in die 
Länge zu schwer ward, zog er in sein Land. 
Bald, um Rache zu nehmen, oder wie einige sa¬ 
gen, von einer Schwester des Kaisers, die ihn zu heira- 
then wünschte, eingeladen, machte Attila sich auf, nach 
Italien zu ziehen (463). Vergeblich leistete Aguileja den . 
oft glücklichen Widerstand; es wurde vom Grund aus zer¬ 
stört, alle erwachsene männliche Einwohner niedergemacht, 
Weiber uud Kinder in die Sclavcrey geführt. Hierauf 
plünderte er die uralten Städte Monfelice, Vicenza, Ve¬ 
rona, Bergamo, Brescia. Mailand, Pavia; zog herab 
nach Ravenna, und in diese Stadt durch eine Oeffnung, 
welche die Bürger zum Zeichen der Unterthänigkeit ihm 
selbst in ihre Mauer brechen mußten; bereitete dann in 
seinem Lager am Fluße Menzo der Stadt Rom seine 
Rache. Kein Kaiser, keine Legion, kein Senat unternahm 
die Errettung des Vaterlandes der alten Beherrscher der
	        
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