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allen Longobardischen Männern, Weibern und Kindern, 
von 20,000 Sachsen begleitet, von Pannonien auf. Es 
war an einem herrlichen Morgen, als von der Höhe eines 
Vorgebirges der Alpen die erstaunenden Longobarden auf 
das neue schöne Vaterland bewundernde Blicke warfen. 
Wo Alboin durchzog, ehrte er die Kirche, und suchte die 
Liebe des Volkes. Durch die Eroberung von Pavia grün¬ 
dete er seine Herrschaft in Oberitalien (welches bis 
auf den heutigen Tag von dem Volke der Longobarden 
die Lombardey genannt wird), und machte sie zur 
Hauptstadt dieser Gegenden. Auch in Unteritalien eroberte 
dieses Volk schöne Länder. Rom aber und die Stadt Ra¬ 
venna mit ihrem Gebiethe blieben in den Händen der 
Griechen, welche sich durch Geschenke auch die Franken 
gewannen, um durch sie zu verhindern, daß die Longo- 
barden nicht die ganze Halbinsel zu Einem Reiche verei¬ 
nigten. Wirklich ist auch Italien von jener Zeit an bis 
ans diesen Tag unvereinigt geblieben. 
Alboin ward, noch ehe er seine Eroberungen vollen¬ 
den und im Innern ordnen konnte, im Jahre 673 auf 
Veranstaltung seiner Gemahlin» Rosamunde ermordet. 
Da wählten die Longobarden den Vornehmsten ihrer Gros¬ 
sen, C lep h, zu ihrem Könige. Aber auch dieser wurde 
nach kaum anderthalbjähriger Regierung von einem der 
Knaben, die ihm dienten, getbdtet (S75). Während der 
Minderjährigkeit seines Sohnes, Aukharis, führten die 
Großen unter sich, nach gemeinschaftlichem Rathe, die 
Herrschaft, bis er im Jahre 58b von den Longobarden 
rinmüthig zum Könige erhoben ward. Eben hatte der 
Kaiser M au r i t i u s den Austrasischen Frankenkönig C h i l- 
debert II. durch ein großes Hülfsgeld bewogen, wie- 
derhohlt mit zahlreichem Heere in Italien einzufallen. 
Aber beym ersten Einfall schlossen sich die Longobarden in 
ihre Städte ein, und erkauften den Frieden durch Ge¬ 
schenke. Gleichfalls ohne Erfolg war der zweyte; und 
als Childe erk, nach einem vereitelten Heirathsversuch
	        
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