Full text: [Theil 2, Abth. 2] (Theil 2, Abth. 2)

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Patriarchen zu Constantinopel — was seitdem immer zu 
geschehen pflegte— feierlich g ekrönt ward. Um sich 
allem fremden Einflüsse zu entziehen, vermählte er seine 
Tochter Ariadne mit dem Jsaurier Z eno, und erhob 
sowohl diesen, als B a si l i s c u s, den Bruder seiner eige¬ 
nen Gemahlin» Ver ina zu hohen Ehrenämtern. Aspar 
aber und seine beyden Söhne ließ er, da er sse nicht ohne 
Grund im Verdachte gefährlicher Absichten hatte, er¬ 
morden ^471). 
Ariadnens Sohn, Leo II', von ihm zum Nachfolger 
bestimmt, nahm seinen Vater Zeno zum Mitregenten an, 
starb aber schon nach »i Monathen (474). 
Zeno (474 — 49 1) warjetzt einziger Herrscher. Al¬ 
lein die heimlichen Ränke der Kaiserin» - Witlwe Verina 
veranlaßten eine Verschwörung. Der feige Zeno ergriff 
die Flucht, und Verina's Bruder, Basiliscus, wurde 
zum Kaiser ausgerufen, der dann auch sogleich seinen 
Sohn Marcus zum Cäsar ernannte. Er wußte aber we¬ 
der durch Kraft seinen Thron zu behaupten, noch durch 
Anhänglichkeit an die Lehre der katholischen Kirche sich 
die Gunst des Volkes zu erwerben. Zeno gewann die 
Feldherren; er kehrte zurück, und Basiliscus mit seinem 
ganzen Geschlechte wurde in der Cappadocischen Feste 
Limnas eingesperrt, und der Verschmachtung preisgegeben 
( 477 ). Trotz vieler innerer Empörungen wußte sich Zeno 
durch Hinterlist, Verrath und Gewalt zu behaupten, bis 
er starb (44 1 )» 
Die von ihm hinterlassene Wittwe Ariadne gab dem 
Oilentariuö Anastasius ihre Hand, und erhob ihn 
zum Kaiser (491 — 510). Nachläßig und schwach, war 
er oft ein Spielwerk seines Ministers Marinus und der 
Kämmerlinge, und beschäftigte sich während seiner Regie¬ 
rung häufig mit den Religionszänkereyen, welche die Kirche 
damahls beunruhigten. Ueberhaupt war dieses der Fehler 
fast aller Byzantinischen Kaiser. „Gleichgültig gegen die 
Uebel des Staates — sagt Ducreux in seiner Geschichte
	        
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