Full text: Die Geschichte der Deutschen

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mannen ), die noch immer von ihren Raubzügen 
nicht adließen, schlug sie und errichtete als 
nördliches Bollwerk des Reiches die Mark 
Schleswig. 
Solchergestalt hatte Heinrich nun ein zahl¬ 
reiches, geübtes, von kriegerischem Geiste beseel¬ 
tes Heer, als der Friede mit den Ungarn zu 
Ende ging. Zeitig genug stellten sich Gesandte 
derselben ein, den gcwöbnlichen Tribut zu hei¬ 
schen^ stack dessen schickte ihnen Heinrich, wie 
eine alce Chronik berichtet, einen schäbigen 
Hund, dem Schweif und Ohren abgeschnitteu 
waren, zum birrern Spott auf ihren Namen. 
Schrecken und Entsetzen verbreiteten sich bald 
durch Trutschland, Rauchsäulen in Thüringen 
kündigten fernen Gegenden das Unglück des Lan¬ 
des an, und Sachsen^ ward voll Jammer und 
Wehklage; die Ungarn kamen, von heißer Be¬ 
gierde »»ach Raub und Rache getrieben. 
Ihre Heerhaufen hatten sich in Thüringen 
gerheiit. Der eine wurde bald bei Jechaburg 
unfern Souderöhauseu vou den sächsischen Edein 
in die Flucht getrieben, der andere hatte sich 
nach dem östlichen Sachsen gewendet und be¬ 
stürmte Merseburg, in dem des Königs 
Schwester nrir ihrem Gemahl, dem Grafen Wi¬ 
do, cingeschiossen war. Als dies Heinrichen 
kund ward, musterte er sein Heer zu Magde¬ 
burg, zog über Skopau und lagerte sich bet 
Keuschberg, wo das Heer die Saale zur 
Tränke hatte. — Am lltcn September des Jah¬ 
res 935, da ebendie Sonne aufging, ritt Hein¬ 
rich durch die Schlachtordnung der Setnigen, 
und ermahnte sie zum Vertrauen auf Gott; zur 
Loosung gab er ihnen: Kyrie Eleison; die Fah¬ 
ne des heiligen Michael wehte vorauf. Beim 
Elsholz, eine Stunde von Merseburg, rannten
	        
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