Herzog; es bedurfte nur eines leisen Anstoßes
von Seiten des Kaisers, so brach vor der Rach-
und Eifersucht der Fürsten und ihrem ungestü¬
men Streben nach der Landeshoheit des Herzogs
stolze Mach?. Heinrich der Löwe wurde nach
einander nach Worms, nach Magdeburg, nach
G ü!ar vorgeladen und da er nirgends erschien,
endlich zu Würchurg (im I. tl'O) in die
ReichSachk uno aller Würden verlustig erklärt.
Das Herzog-hum Sachsen wurde an Bern¬
hard von An Hai r, d^n Sobn des berühmten
Albrechr des Bären, Barcru an Otto von
Wltretsdach vergeben, die Brüder Kast-
m i r und B o g i 6 i a u s zu Herzogen von Pom¬
mern erklärt ( im I, 1181), Lübeck und Regens,
bürg zu Reichsstädten erhoben (im I. 1182),
die Länder der geistlichen Fürsten aber eximirr. -).
Änfangs erwehrte sich Heinrich zwar mannhaft
seiner vielen Feinde z aber der Macht des Kai¬
sers. der im Jahr 1182 mit He-creökraft über
ihn zog, vermocht er nicht zu widerstehen. Zu
Erfurt sank er vor dem Kaiser auf die Knie
( im I, 1182 ) nieder; mir Thrgnen im Auge
hob ihn dieser auf, aber in den harten Beschlüs¬
sen wurde nichts geändert. Heinrich behielt btos
seine Erblande Braunschrvcig und Lüneburg und
mußte Tcutschland drei Jahre lang meiden, w-.l-
che Zeit er bei seinem Schwieger Heinrich von
England zubrachte,
Im folgenden Jahre (1183) kam endlich
auch zu Kostnttz ern Friede zwischen dem Kai,
ser und den lombardischen Städten zu Stande,
in welchem diese jenem immer noch bedeutende
Rechte zugestanden. Der Kaiser, der selbst zu?
*) Von der herzoglichen Gerichtsbarkeit gefreiet,