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das Geschrei kam, wie die Ungarn und Hunnen daher zögen, so war
niemand, der gedacht hätte, wie man ihnen begegnen und Widerstand thun
könne, sondern seder sah sich um, wo er hinaus und davon kommen
möchte."
Das Stück wird ebenfalls abschnittweise gelesen, besprochen und von
feiten der Schüler wiedergegeben.
Überschrift: Die Ungarn in Thüringen. 909.
So trieben sie es dazumal, da noch keine starke Hand die Zügel der
Regierung führte.
Ob sie nun auch zu Heinrichs Zeiten solche Einfälle
wagen?
Lesestück: Der Hunneneinfall im Kloster St. Gallen. 924.
Abschnitte: 1. Der Überfall des Klosters.
2. Die Plünderung.
3. Das Kriegsgelag.
4. Die Verbrennung der Leichen.
Ob sich Heinrich ihrer erwehren kann?
Auch nach Sachsen kamen die Ungarn. Wie werden sie es hier
getrieben haben? (Schilderung von den Schülern zu entwerfen!) Und
Heinrich? Heinrich konnte ihnen nicht offenen Widerstand leisten. Er zog
sich in die Pfalz Werlo zurück. Es traf sich aber, daß einer von den
Fürsten der Ungarn gefangen und gebunden vor den König geführt wurde.
Diesen liebten die Ungarn so sehr, daß sie als Lösegeld für ihn eine uuge-
heute Summe Goldes und Silbers anboten. Doch der König verschmähte
das Gold und forderte anstatt dessen Frieden, ja er erbot sich, den Ungarn
nicht nur den Führer zurückzugeben, sondern auch noch jährlich Tribut
zu zahlen, wenn ihm Friede gewährt würde. Auf diese Bedingungen hin
gelobten endlich die Ungarn, das Sachsenland neun Jahre zu verschonen.
Darauf zogen sie in ihre Heimat zurück.
Besprechung: Ob sich Heinrich der Hunnen erwehren kann? (Nein.)
Warum nicht? (Er hat kein genügend starkes Heer; seine Truppen sind
noch nicht an den Kampf zu Roß gewöhnt. Deshalb kann er keine offne
Schlacht wagen.) Was thnt er deshalb? (Pfalz — befestigtes Königs-
schloß; Werlo lag nordöstlich von Goslar am Harz.) Und trotzdem brachte
er die Ungarn zum Abzug. Wie? (Ein Oberster der Ungarn wirb ge¬
fangen 2C.) Worum nimmt Heinrich das Lösegeld nicht? (Die Ungarn
wären dann noch nicht ans dem Lande gegangen. Ihm lag aber daran,
das Land von den Feinden zu befreien und Frieden ins Land zu bringen.
Darum nimmt er das Geld nicht, sondern giebt den Führer den Ungarn
zurück und verspricht noch Tribut zu zahlen.) War das nicht feig?
(Nein; Heinrich that es nicht, um sich den Kampf zu ersparen, sondern