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welchem er Verona an die Venediger zurückgab
und dagegen 2(0 000 Dukaten erhielt.
Da Maximilian nach diesen Friedensschlüs¬
sen keinen lnueritchen Krieg in Europa zu de,
fahren hacke, so suchte er einem Gedanken die
Ausführung zu geben, den er. wie er selbst ver,
sichere, sein ganzes Leben übet in seinem kltter,
tichen Herzen geeragen hatre, nämlich die Tür-
f c u über die Schwelle Europas wieder hinaus-
zuwerfen. Unter dein gelehrten und friedferti¬
gen Bajessid !l. (reg. v. 1481 — 1512), dem
Sohne des Eroberers von Konstanrinopel, war
daö neu-errichtet« Reich derselben nach Außen
hin gefrsttzet worden und Harke im Innern au¬
ßerordentlich an Kräften gewonnen, die nun ei¬
nen» wilden Krieger, Sc lim (reg. von 1512
bis 1520), zu Gebot standen. Schon hatte die¬
ser Persien, Aegypten und dcn Schertf von Mek¬
ka unket seine Bokhmaßigkeik gebracht, und stand
nun drohend vor Ungarn, dem Bollwerk Oester,
reichs. Maximilian schilderte im I. 1513 auf
dem Reichstag zu Augsburg in einer wohl,
gesetzten Rede mtt lebendigen Farben die Gefahr,
in weicher das Reich und die Christenheit schweb,
te; aber, ob er die Stände bei längerm Leben
wirklich zu thärtqer Mithilfe vermocht haben
würde, das stehr bei den damaligen Verhältnis¬
sen sehr zu bezweifeln.
Teutschland selbst konnte bet feiner in¬
ner» Zerrissenheit noch zu keiner großen Bedeu¬
tung im Staatensystem Europas gelangen; aber
doch bildeten sich in seinem Innern durch, den
allgemeiner werdenden Grundsatz der Vererbung
nach Erstgebuktsrechts größere Landerganze, und
zu dem Zustand der Ordnung wurden unter Ma,
jrtmilian Riesenschritt« gethan.
DaS bedeutendste Fürstenhaus daselbst war
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