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Oesterreich oder Habsburg, welches unter Ma,
ximilian, obwoi weniger durch das Glück der
Waffen, als durch die Vcrhenraihung seines
Sohnes Philipp mit Johanna'«, der Iu-
fantinn und Erdinn von Spanien, zugleich das
machttg-sce in Europa ward * **)). Philipp hinter-
ließ bei seinem Tode (-pl506) zwei Söhne,
Karl und Ferdinand, von denen der setzte
des Königs Ladislaus Tochter Anna Heu,
rathete (im I. 1515) und mit ihr nach dem
Tode seines frühreifen^-*) Doppclfchwagers L u d-
wig (s 1526) die Königreiche Ungarn und Böh¬
men erwarb. — In Baiern, dessen Fürsten
sich seit den Söhnen des Herzogs Stephan
O 1377) in drei Linien, die l a n d s h u t e r, i n-
goistädter und Münchner, gerbeilt hatten,
von denen die zweite im Jahr 1445, die erste
aber mit Georg demReichen (^1503) aus¬
gestorben war, regierte nun Al brecht der
Weise (tl508). Der Streit, in weichen er
über den Nachlaß Georg's des Reichen mir des¬
sen Tochtermanne, dem Pfalzgrafen Ruprecht,
verwickelt war, ward in dem Frieden zu Köln
1.1507) dahin ausgeglichen, daß für des
im Jahr I504t verstorbenen Ruprechts Söhne
zwei Fürstenthümer, Neu bürg und Sulz¬
bach, gebildet wurden, das Uebrige aber an
Albrecht kam. Seit ihm galt in Baiern die
Erbfolge nach dem Rechte der Erstgeburt. —
*) Daher der Vers: Bella ducaut alii» tu felix
Austria rinde.,
**) Ludwig ward unzeitig geboren, übernahm im
zehnten Jahre die Regierung, harre im zwölften bereits
»inen Bart, heurathete im fünfzehnten die Erzherzogin»
Maria und blieb im ein und zwanzigken (1526) bei
Mohacz gegen die Türken.