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Denn da viele unwillig waren und sagten , eS
dürste sie; zeigte er mir der Hand auf einen Fluß,
der nade am feindlichen Lager strömte und sag¬
te ihnen, dorr sei ein Trunk für Blur feil.
„Warum führst du uns denn nicht gleich hin,
erwlederreu sie, so lang unser Blut noch fiüssig
ist?" Er aber versetzte mir gelassener Stimme:
erst müssen wir das Lager befestigen.
Die Soldaten gehorchten, wenn auch mit
Unmurh. Die Troßk-.echte aber, die weder für
sich, noch für das Zugvieh zu trinken hatten,
stiegen in Haufen zu dem Fluß hinab, außer ih¬
ren Wassergefäßen theils mit Beilen und Aexten,
theils mir Schwertern und Lanzen versehen, um
das Wasser zu erkämpfen. Wirklich stießen sie
auf die Ambronen, die dort, wo die Gegend
von warmen Quellen sprudelt, lagerten und eben
badeten. Im Rhythmus die Waffen an einan¬
der schlagend, und ihren Namen Ambronen aus¬
rufend, sprangen diese heran. Von den Italie,
nern stürzten sich zuerst die Ligyer, dann die Rö¬
mer auf sie, und warfen sie bis an die Wagen,
bürg zurück. Dort stellten sich ihnen die Wei,
der mit Schwertern und Beilen, fürchterlich
schreiend, entgegen, und schimpften gleicher Weise
die Fliehenden und Verfolgenden, feue äls.Ver,
räther, diese als Feinde. Mit den Römern sich
Im Gefechte mischend, entrissen sie ihnen die
Schilde, und ertrugen mir unbesiegbarer Seele
Wunden und Hiebe bis zum Tod.
,Oie Ambronen zogen sich zu den Teutonen
zurück, und das Dunkel der Nacht sank auf
die Heere nieder. Die Römer aber verbrach,
rea diese Nacht nicht mit Siegesgesängen und
Freudengelagen und mit dem, was Männern,
die glücklich gestritten haben, das liebste ist, mit
süßem Schlaf; sondern in Furcht und Schrecken;