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Schilde waren mit den ausgesuchtesten Farben
bemalt. Nur wenige trugen einen Harnisch,
nur einer oder der andere Helm und Sturmhaube.
§. 7.
Die Religion der alten Teutschen.
Es sind nur wenige und unzuveriäsiige Nach¬
richten, welche uns die Römer von dem Rcli-
glonswesen der allen Trmschen geben. Da sie
Alles im Spiegel einer römischen Embildungs-
kraft sahen, so nennen sie uns auch die Namen
römischer Gökrer. An sichern heimischen Nach¬
richten fehlt es nicht minder, da die ersten Ver¬
breiter und Gründer des Christenrhums sorgfäl¬
tig darauf bedacht waren, jede Erinnerung an
die alten Görke: aus dem Gcdachtuiß des Vol¬
kes zu tilgen. Doch haben sich im Munde dcs-
setben noch so vielgestaltige Sagen, in seinem
inner« warmen Leben noch so viele Meinungen,
Eilten, Gebrauche und Rechte lange erhalten,
wie die G o tt esu r t h e t l e, der Glauben an
Zauberer und Hexen u. s. w.; es gehen durch
unsre heutige Sprache noch so viele Nachkiange
der alten Zeit, wie die Namen der Wochen¬
tage und mancher Feste u. s. w.: daß wir schon
zu ihrer Erklärung und Wü digung versuchen
müssen, aus den zerstreuten Andeutungen über
die Religion unserer heidnischen Vorväter eine
zusammenhängende Darstellung zu entwerfen.
Die bedeutendsten Duetten, aus denen wir
schöpfen müssen, sind hier die Nachrichten der
Römer, daun, obwoi freilich zunächst für den
nordischen Glauben, die beiden Ed da's, von
denen die ältere nach gewöhnlicher Meinung von
Samunt dem Weisen (-j- 1133), die jün¬
gere aber von Snorri Sturteson (kam um