von 323 v. Chr. bis auf Christus.
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Krieg sicher beendigt hätte, wäre er nicht durch den Plebejer C.
Marius verläumdet worden. Dieser ehrgeizige Mann wußte
sich selbst zum Consul und Feldherrn gegen Jugurtha emporzu¬
schwingen (107). Mit einem aus capite censis geworbenen
Heere zog er nach Afrika und schlug den Jugurtha und dessen
Verbündeten, den B occh us. Der schlaue Quästor Sylla brachte
endlich durch des Bocchus Verrätherei den Jugurtha in römische
Gewalt 106 v. Chr. Numidien wurde unter Bocchus und zwei
Enkel des Hiempsal vertheilt. Jugurtha starb im Kerker zu Rom.
13) Der Krieg mit den Cimbern und Teutonen.
Ein neuer höchst gefährlicher Krieg erhielt den rohen C.
Marius auf jener Höhe, zu der er sich vom gemeinen Soldaten
durch seine Verdienste im Felde emporgeschwungen hatte. Die
Cimbern, germanische Horden, hatten sich bei ihrem Zuge von
Osten nach Westen längs der Donau den Grenzen des römischen
Reiches genähert und bei Nvreja den Consul Cn. Papirius
Carbo geschlagen (113 v. Chr.). Auf ihrem weitern Zuge gegen
Gallien verbanden sich mit ihnen deutsche, celtische und helvetische
Völker (Teutonen, Ambronen und Tiguriner). Sie machten
einen Angriff auf das römische Gallien und vernichteten mehrere
römische Heere (v. 109—105). In dieser Roth wurde Marius
viermal hinter einander (104 —101) zum Consul gewählt. Nach¬
dem er in kleinen Gefechten die Römer an den Anblick der so furcht¬
baren Feinde gewöhnt hatte, gelang es ihm, die Teutonen unter
TeutobochuS bei Aquä Sertiä (Air) aufzureiben 102 v.
Chr. und im nächsten Jahre mit seinem Amtsgenossen Lucta tiuS
Catulus den Cimbern, welche schon über Tyrol in Italien ein¬
gefallen waren, nach einer verzweifelten Gegenwehr in den Cam-
pis Raudiis (bei Dercellä) eine gänzliche Niederlage beizubringen.
Nun wußte sich Marius auch zum fechten Male das Con-
sulat zu verschaffen. Dennoch scheiterte sein Streben, in Verbin¬
dung mit den wilden Demagogen, dem Tribunen A pul ejus S a-
turninus und dem Prätor Servilius Glaucias, die Partei
des Senates gänzlich zu stürzen. Er mußte es geschehen lassen,
daß die freche Rotte hingerichtct und sein heftigster Gegner Me¬
te llus aus dem Eril zurückgerufen wurde 99 v. Chr.