484 Dritte Periode von 1789 n. Chr.
Guatemala sagte sich erst im Sept. 1821 von Spanien
sos und erklärte sich im I. 1823 unter dem Namen der verei¬
nigten Provinzen von Mittel- oder Centralamerika
für einen unabhängigen Bundesstaat mit einer demokratisch-föde¬
rativen Verfassung.
In Mer iko gelang es dem Obersten Jturbi d e, die Em¬
pörung von Acapulco aus über alle Provinzen zu verbreiten.
Ein Congreß in der Hauptstadt Mexiko sprach die Unabhängig¬
keit des Landes aus und ernannte ihn als Augustin I. zum
Kaiser (21. Mai 1822). Allein da alle Parteien sich gegen ihn
vereinigten, legte er die Krone nieder und begab sich nach Italien.
Er kehrte aber, im Vertrauen auf seinen Anhang, wieder nach
Mexiko zurück und wurde sogleich gefangen genommen und erschos¬
sen (19. Juli 1824). Ihren letzten Zufluchtsort in Mexiko, das
Fort S. Juan d' Ulloa, übergaben die Spanier erst im I. 1825.
Unterdessen hatte der Congreß eine in ihren Grundzügen der
nordamerikanischen Verfassung ähnliche entworfen und proclamirt
(4. Okt. 1824). Nichts desto weniger blieb der Zustand Meriko's,
wie fast aller neu entstandenen amerikanischen Staaten, ob des
fortwährenden Parteiengewühls ein schwankender. Zuerst unter¬
lag die Partei der Aristokraten durch die vom Congresse
ausgesprochene Vertreibung aller Altspanier (1829). Der Vice-
präsident Bravo, das Haupt der Ceutraliftenpartei, der sich gegen
den Präsidenten Viktoria empörte, wurde von Guerrero besiegt
(7. Jan. 1828), welcher, als eine Landung der Spanier durch
den General Sa nt an na vereitelt worden war (Sept. 1829),
die Sklaverei im ganzen Staate aufhob und bald nachher, bei
dem WiedcrauSbruche des Bürgerkrieges, die Präsidentenstelle
niedcrlegie und in das Privatleben zurückkehrte. Im I. 1832
trat Eantanna in einen Kampf gegen die Regierung und erlangte
im nächsten Jahre die Präsidentschaft. Als er aber im I. 1836
gegen die widerspenstige Provinz Texas zog, ward er besiegt und
gefangen genommen, linier seinem Gegner und Nachfolger in der
Präsidentenwürde, Buftamcnte, wurde die Unabhängigkeit
Meriko's auch von Spanien anerkanilt. Dagegen gerieth Mexiko
in einen Conflikt mit Frankreich, dessen Foderungen nach Beschies-
suttg des Forts S. Juan d' Ulloa (27. Nov. 1838) unter eng¬