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erste Periode.
Herzogthum Warschau kam als Königrei ch Polen an
Rußland; einen Theil davon erhielt Preußen, einen an¬
dern Oesterreich. Krakau wurde als freie Stadt
erklärt. -
Das Königreich Sachsen, dessen ehrwürdiger König
zu lange an Napoleon gehangen haben soll, wurde fast zur
Halste Preußen zugeschlagen; die letzte Macht erhielt
auch außer den, durch den Tilsiter-Frieden verlornen Besitzun¬
gen auf dem linken Elbe-Ufer, noch das Großherzogthum
Niederrhein. Hannover wurde mit der königlichen,
Oldenburg, Sachsen-Weimar und die beiden M eklen-
bürg mit der großherzoglichen Würde begabt.
Holland und Belgien kamen als neu geschaffenes
Königreich der Niederlande an das HausOranien-
Nassau; eben so das Großherzogthum Luxemburg.
Bayern hatte Tirol und Vorarlberg schon früher gegen is.Junt
Würzburg und Aschaffen bürg an Oesterreich abgetre¬
ten. Letzteres gewann auch Jllyrien, Dalmatien mit
der Republik Rag usa, und die Inseln bis zum Golf von
Cattaro. Frankfurt am Main, Hamburg, Bremen
und Lübeck wurden als freie (Stabte erklärt, die schwei¬
zerische Eidgenossenschaft anerkannt, und der deut¬
sche Bund gegründet — ein föderatives Band, das
alle Staaten von Deutschland mit einander vereiniget.
Auch über die verschiedenen Gebiete von Italien siel
das Loos. Der König von Sardinien erhielt seine i««»
alten Staaten wieder, und dazu das Herzogthum Ge¬
nua; das Mailändische und Venetianische rc. kam
an Oesterreich, und wurde am 7. April 1815 als lom-
bardisch-venetianischesKönigreich proklamirt. Der
Großherzog von Toskana und der heilige Vater
wurden in ihre Staaten wieder eingesetzt, und den Herzog-
thümern Parma, Modena, Massa und Lukka eigene
Herrscher gegeben. Neapel, dessen König sich als Feind
der Ruhe erwiesen hatte, ward später seinem alten Könige
zurückgegeben rc.
h. 175. NapoleonsRückkehrvonElba. MüratsTod.
Aber noch waren die Angelegenheiten Europas nicht been- >8,5
diget, als die Kunde erscholl, Bon a parte habe (§ Iba 203^.
verlaffen, und sei bei Cannes (im süd-östlichen Frank¬
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