Full text: Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte

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Bon Theodosius bis Muhamed. 
jagten sie die Vandalen, und errichteten das große west- 
gothische Reich, das vom atlantischen Meere bis »i» 
zur Loire in Gallien reichte, und Tolosa (Toulouse) zur 
Hauptstadt hatte. 
Die Suevcn, die in Hispanicn zurückgeblieben waren, 
wurden von den Gothen unterjocht; die Vandalen aber 
setzten unter ihrem Könige Geiser ich nach Afrika über, 42s 
eroberten die dortigen römischen Besitzungen, und gründeten 
auf Karthagos Trümmern das mächtige vandalische44a 
Reich. 
§♦ 71. Neue Ein- und Auswanderungen. 
Britannien wurde seit dem Abzüge der Römer von»27 
den wilden Kaledoniern unausgesetzt angefallen und 
durchgeplündert. Die Britten, unvermögend, den rohen 
und kriegerischen Nachbarn Widerstand zu leisten, riefen die 
Sachsen und Angeln, deutsche Völkerschaften an der 
Nordsee, zur Hilfe herbei. Diese folgten dem Rufe unter 449 
ihren Führern Hengist und Horsa, jagten die Räuber 
in ihre Gebirge zurück, behielten aber das befreite Land für 
sich, und stifteten dort sieben kleine Königreiche. 450 
Die Britten, mißvergnügt über die Treulosigkeit ihrer 
Beschützer, verließen zu Tausenden ihr Vaterland, und bega¬ 
ben sich in das nordwestliche Gallien, wo sich in45« 
Bretagne noch bis jetzt ihr Name erhalten hat. Britan¬ 
nien erhielt nach seinen neuern Bewohnern den Namen 
'Angel-Sachsen, Angel-Land, Engel-Land, ver¬ 
kürzt England. 
In den nord-östlichen Theil von Deutschland, der 
durch diese Auswanderungen sehr entvölkert worden war, 
zogen vom Osten der Weichsel her neue Völker, genannt»ss 
Wenden und Slaven. Sie dehnten sich von der Oder 
ostwärts bis an die Grenzen von Asien aus. 
§. 72. Weltreich der Hunnen. 
Aber alle diese neu gestifteten Reiche schienen dem At¬ 
tila, König der Hunnen, erliegen zu müssen. Dieser furcht¬ 
bare Mann, seiner Greuelthaten wegen die Zuchtruthe 
Gottes genannt, hatte sich die einzelnen hunnischen Horden 
von der Wolga bis zur Th eis hin unterworfen, und zog 444
	        
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