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mehr am englischen Hofe die Parthei, welche gegen Mar-
boroughs Wunsch den Frieden wollte, und so wurde
denn Ludwig in seiner äußersten Noth gerettet. Es
kam auf diese Weise zu den Friedensschlüssen von Utrecht
und Baden, im J.1713 u. 14, zwischen Frankreich und den
verbündeten Machten, und in denselben wurde über das
Königreich Spanien folgendes beschlossen. Ludwigs En¬
kel, Philipp V., behielt das Königreich Spanien, und
mit ihm begann das Haus Bourbon auch über dieses
Land zu herrschen. Aber die Nebenlander in Italien,
Sicilien ausgenommen, welches der Herzog von Sa¬
voyen erhielt,, und die Niederlande kamen an Oestreich,
so daß im allgemeinen die Theilung der spanischen Mo¬
narchie eintrat, welche man von Anfang an entworfen
hatte. Die Vereinigung Spaniens mit Frankreich un¬
ter den Bourbons sollte dadurch unschädlich werden,
daß die beiden Königshäuser gegenseitig ihren Erbschafts¬
rechten entsagten. — So endigte der spanische Succes-
sionskrieg, nachdem er die ersten Jahrzehende des acht¬
zehnten Jahrhunderts die westlichen Länder Europas
und die ihnen ungehörigen Kolonien jenseit des Mee¬
res beunruhigt hatte.
Der nordische Krieg. Karl XII. Peter der Große. Stanislaus
Leszinski. Friede von Ranstadt. Schlachten bei Lezno und Pultawa.
Friede von Stockholm und Nystadt.
§ 6. Und dieselbe Feit hindurch war auch die öst¬
liche Halste des Welttheils mit einem eben so allgemei¬
nen, wechselvollen und großartigen Kampfe erfüllt, näm¬
lich mit dem großen nordischen Kriege, welchen Karl XII.
und Peter der Große mit einander führten, und in wel¬
chem auch Polen und die Türkei, Dänemark und die
benachbarten deutschen Lander verflochten waren. Ge¬
rade bei dem Eintritt des achtzehnten Jahrhunderts
hatten ja, wie vorhin erzählt worden, drese beiden Män¬
ner mit gewaltigem Geiste ihre Throne bestiegen, und
mußten sich mit ihren kühnen Absichten begegnen. Die¬
ses mußte um so mehr geschehen, da jetzt Peter der
Große den Gedanken gefaßt hatte, sein russisches Reich
aus der bisherigen asiatischen Barbarei zu einem gebil¬
deten europäischen Staat zu erheben, weshalb er auch