Full text: Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen

Ehren zu gelangen, schloß er sich anfangs an Pompejus 
an, war äußerst freigebig gegen das Volk, und stürzte sich 
dadurch in große Schulden. Als Quästor ging er nach 
Portugal, wurde in Rom Oberprkester, ehe er 40 Jahre 
alt war, ging als Prätor mit 15 Millionen Schulden nach 
Spanien, und wurde dock nachmals ein steinreicher Mann. 
In Rom vereinigte er sich nachher mit Pompejus, und 
Crassus, (Triumvirat; Triumviren), und jeder nahm eine 
einträgliche Provinz. Er nahm Gallien, Pompejus Spa» 
nien, und Crassus Syrien. In Gallien zeigte er eine un¬ 
glaubliche Thätigkeit. Nach und nach unterwarf er alle 
Völker dieses Landes. Den deutschen Fürsten Ariovist, 
der ihm nicht weichen wollte, schlug er bei Besaneon. 
Nachdem er die Usipeter und Tenchterer besiegt hatte, setzte 
er zwei Mal, aber ohne in Deutschland weit einzudringen, 
über den Rhein, und gründete Cöln. Auch nach England 
kam er, kehrte aber bald wieder um. Mit Pompejus zer¬ 
fiel er endlich, und brach auf, um nach Rom zu gehen, 
und Pompejus und dessen Anhänger aus Rom zu treiben. 
Er setzte über den Rubicon, und kündigte dadurch dem Se¬ 
nate den Gehorsam auf. Pompejus floh mit seiner Par- 
thei nach Griechenland, wurde hier aber von Cäsar bei 
Pharsalus völlig besiegt. Er floh zuletzt nach Lesbos, wo 
er seine Frau Cornelia abholte; dann beschloß er, dem Schu¬ 
tze des ägyptischen Königs Ptolemäus sich anzuvertrauen. 
Dieser wagte nicht, ihn zu beschützen, damit nicht Cäsar 
zürnen möchte, und ließ ihn, als er eben an der Küste aus¬ 
steigen wollte, durch Achillas und den Hauptmann Septi- 
mius ermorden. Casar aber zeigte, als er nachher nach 
Aegypten kam, seinen ganzen Abscheu vor der Schandthat. 
Nachdem Cäser seine Feinde ganz zu Boden geworfen 
hatte, kehrte er nach Nom zurück, hielt einen viertägigen 
Triumph (Pharos), und war nun Herr des ganzen römi¬ 
schen Reichs. Doch wagte er nicht die ihm von Antonius 
angeborene Königskrone' anzunehmen. Mit dem Kalender 
des Numa ließ er durch den Mathematiker Sosigenes eine 
Verbesserung vornehmen, doch so. daß im löten Jahrhundert 
Papst Gregor 13. eine neue Verbesserung machen lassen 
mußte, und der julianische, d. i- der des Cäsars, und der 
gregorianische jetzt schon um 12 Tage von einander abwei¬ 
chen. Durch feine. Herrsucht machte sich Cäsar viele Fein¬ 
de, dis bedauerten, daß die alte Freiheit ganz verloren fty.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.