wurde die Insel Porto Santo entdeckt, dann noch «nd nach
Madeira, die kanarischen Inseln, der Fluß Senegal, daS
grüne Vorgebirge, Guinea und Congo. Heinrich starb 1461.
Aber Johann 2. setzte die Entdeckungsreisen fort, und i486
war Bartolomeo Diaz so glücklich, das Vorgebirge der gu¬
ten Hoffnung zu entdecken. So hatte man doch nun Hoff«
nung, den Seeweg nach Ostindien zu finden.
Zu derselben Zeit lebte Martin Behaim aus Nürnberg,
auch ein berühmter Reisender, der aber keinesweges, wie
Einige geglaubt haben, Amerika entdeckt hat. Er starb
auf der azorischen Insel Fayal.
Diese Ehre gebührt dem Christoph Colombo, geboren
Ln einer Vorstadt Genua's 1446 oder 47. Nach mehrern
Seereisen ließ er sich in Lissabon nieder, heirathete die Toch-
ter eines geschickten Seemannes, des Perestrello, und kam
auf den Gedanken, daß man auch, wenn man westlich fahre,
endlich nach Ostindien kommen müßte. Sein Plan wurde
aber vom König Johann 2. von Portugal nicht gebilligt,
und eben so wenig von den Genuesern. Daher wandte er
sich an den König Ferdinand den Katholischen von Arago-
nien und dessen Frau Jsabella von Kastilien, an welche
ihm der Abt des Klosters Rabida, sein Freund, eine Em¬
pfehlung gab, wahrend er seinen Bruder, Bartholomeo Co¬
lombo, nach England schickte. Aber in Spanien erhielt er
erst nach mehrjährigem Warten und Bitten, und nach der
Vertreibung der Mauren au§ Granada, durch die Fürspra¬
che des Einnehmers der geistlichen Renten, Santangelo,
drei kleine Schiffe mit 120 Mann. Am Z. Aug. 1492
fuhr er in Begleitung der Gebrüder Pinzon aus dem Ha¬
fen Palos ab, und erreichte endlich nach vieler Angst und
Noth am 12. Oct. die Insel Guanahani oder S. Salva¬
dor, eine der Bahama- oder lukayischen Inseln. Dann
entdeckte er mehrere Inseln von Westindien — so nannte
man diesen Haufen von Inseln — Cuba und Haiti (oder
Hispaniola oder St. Domingo). Auf der lctztern ließ er
39 Spanier in der hölzernen Festung Navidad unter dem
Schutze des Kaziken Guacanagari zurück, und segelte am 4.
Jan. 1493 wieder nach Europa. Nachdem er einen großen
Sturm bei den Azoren ausgestanden hatte, und auf Santa
Maria einer Verrätherei der Portugiesen glücklich entgan¬
gen war, lief er erst in den Tajo ein, und endlich am 15.
März 1493 in de» Hafen von Palos. I» Barcrllvna,