Full text: [Theil 2, Abth. 4] (Theil 2, Abth. 4)

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es in noch weit empörenderer Weise gehandhabt. 
Der Grausamkeiten, die um diese Zeit Carrier in 
Nantes verübte, ist schon bei Gelegenheit des Ven- 
döekrieges gedacht worden; in ähnlicher Art wüthete 
zu Arras, der Vaterstadt Robespierre's, der Con- 
ventsdeputirte Lebon, von seinem tygermaßigen Wei¬ 
be begleitet. Die im Sommer und Herbst in die¬ 
sem Departement statt gefundene Anwesenheit der 
Oesterreicher bot den beiden Ungeheuern willkom¬ 
menen Anlaß, alle Diejenigen, die mit den Feinden 
in irgend einer, wenn auch erzwungenen Berüh¬ 
rung gestanden hatten, als Freunde derselben ver¬ 
haften, und auf's Schaffet schleppen zu laffen. 
Dies Schicksal traf nicht nur alle Geistlichen und 
alle Edelleute, sondern auch die angesehensten Kauf¬ 
leute in Arras und Cambrai, und viele Gutsbe¬ 
sitzer der Umgegend. Ein junger Mann, Sohn 
eines reichen Kaufmanns, mußte wenige Tage nach 
seiner Rückkehr aus der Schweiz feine Eltern, sei¬ 
nen Bruder, zwei seiner Schwestern und seine 
Braut guillotiniren sehen, und starb nach wenigen 
Tagen an der Wirkung dieses Anblicks. Weil die 
Mutter eines zum Kriegsdienst aufgebotenen Blöd¬ 
sinnigen nach der ihr gegebenen Anweisung ein 
Zeugniß der Untauglichkeit beibrachte, ließ Lebon zur 
Abschreckung aller Derer, die sich dem Kriegsdien¬ 
ste entziehen wollten, den Jüngling, dessen Vater, 
Mutter und Schwester, nebst dem Maire und Ge- 
richtöschreiber, die das Zeugniß ausgestellt hatten, 
an einem Tage hinrichten. Ein reisender Hand- 
werköbursche, den er während eines Gewitters auf
	        
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