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es in noch weit empörenderer Weise gehandhabt.
Der Grausamkeiten, die um diese Zeit Carrier in
Nantes verübte, ist schon bei Gelegenheit des Ven-
döekrieges gedacht worden; in ähnlicher Art wüthete
zu Arras, der Vaterstadt Robespierre's, der Con-
ventsdeputirte Lebon, von seinem tygermaßigen Wei¬
be begleitet. Die im Sommer und Herbst in die¬
sem Departement statt gefundene Anwesenheit der
Oesterreicher bot den beiden Ungeheuern willkom¬
menen Anlaß, alle Diejenigen, die mit den Feinden
in irgend einer, wenn auch erzwungenen Berüh¬
rung gestanden hatten, als Freunde derselben ver¬
haften, und auf's Schaffet schleppen zu laffen.
Dies Schicksal traf nicht nur alle Geistlichen und
alle Edelleute, sondern auch die angesehensten Kauf¬
leute in Arras und Cambrai, und viele Gutsbe¬
sitzer der Umgegend. Ein junger Mann, Sohn
eines reichen Kaufmanns, mußte wenige Tage nach
seiner Rückkehr aus der Schweiz feine Eltern, sei¬
nen Bruder, zwei seiner Schwestern und seine
Braut guillotiniren sehen, und starb nach wenigen
Tagen an der Wirkung dieses Anblicks. Weil die
Mutter eines zum Kriegsdienst aufgebotenen Blöd¬
sinnigen nach der ihr gegebenen Anweisung ein
Zeugniß der Untauglichkeit beibrachte, ließ Lebon zur
Abschreckung aller Derer, die sich dem Kriegsdien¬
ste entziehen wollten, den Jüngling, dessen Vater,
Mutter und Schwester, nebst dem Maire und Ge-
richtöschreiber, die das Zeugniß ausgestellt hatten,
an einem Tage hinrichten. Ein reisender Hand-
werköbursche, den er während eines Gewitters auf