ihnen in andere Gegenden: zwar ein Mittel der Verzweif¬
lung, das aber die Nuhe herstellte. Er nannte sich „Gro߬
fürst aller Neuffen," d. i. aller Nußlande, nämlich Groß-,
Klein-, Noth- und Weiß-Nußland. — Noch einmal mu߬
te sein Nachfolger Wasily seit 1524 auf kurze Zeit Tri¬
but an die Mongolen bezahlen; aber nach dieser Zeit er¬
losch er ans immer.
xxv.
Polen.
I. Der Piaste Bo leslav I. starb kurz nach ange¬
nommener Königswürde (1025). Mit ihm sank die pol¬
nische Macht auf lange Zeit. Sein Sohn Miecislav
II. (1025 — 1034) führte zwar den königlichen Titel fort,
und verdrängte seine Brüder von der Mitregierung des
Reiches; aber besiegt von dem deutschen Könige Conrad
II. mußte er sich mit Polen und dem herzoglichen Titel
begnügen: die Lausitz ging verloren. Da Miecislav,
seiner Rohheit wegen, von seiner Gemahlinn Nichenza,
aus dem ottonischen Kaiserhause, verlassen worden war,
und diese ihren Sohn Casimir nach Deutschland mitge¬
nommen hatte: so ward Polen, nach Mieceslav's Tode,
durch Anarchie zerrüttet, und der Herzog Bretislav von
Böhmen verbreitete sich siegreich und verheerend über das
Land. Doch Casimir kam, unterstützt von: Kaiser Hein¬
rich III., nach Polen, vertrieb die Böhmen, zahlte an
Deutschland den festgesetzten Tribut von 500 Mark, und
regierte als Herzog bis 1059. Sein Sohn Boleslav
II. nahm, während der Unruhen in Deutschland unter Hein¬
richs IV. Negierung, von neuem den königlichen Titel.
Als er aber den Bischof Stanislauö von Cracau, der
W. mittlere Geschichte V Heft, g