Einleitung.
1. Anfang und Eintheilung der alten Geschichte.
!^ie Erde, der Schauplatz der Geschichte, deren Gegenstand der
Mensch ist, hat erst nach manchen gewaltsamen Umgestaltungen
ihrer Oberfläche durch Feuer und Wasser ihre jetzige Gestalt er,
halten, und erst nach einer Reihe unvollkommnerer Schöpfungen
hat sich die jetzige und mit ihr der Mensch entwickelt. Unter
den bei vielen alten Völkern darüber vorhandenen Sagen ist die
mosaische die verständigste und sinnvollste. Das Menschenge,
schlecht wird bald nur von Einem Mcnschenpaare, dessen Hei,
Math am südlichen Abhange des Himalaya's (bisweilen im Thale
Kashmir) gesucht wird, abgeleitet, oder es werden mehrere (fünf
oder gewöhnlich drei) Urstämme angenommen: der caucasische, als
dessen Wiege jene Gegend angesehen wird, und dessen Haupt,
zweige der semitische oder aramäische, der indo,persische mit dem
pelasgisch,achäischen, der celtische, der iberische und der scythische
sind, der mongolische, dessen Ursprung nördlich vom Himalapa,
und der äthiopische, dessen Ursprung im Innern Africa's, na,
mentlich an den Mondgebirgen, gesucht wird. Langsam entwickel,
ten sich die Anlagen des Menschen, erst allmälig ging er, wo die
Beschaffenheit seiner Wohnsitze cs gestattete, vom Jäger, und
Nomadenleben zum Ackerbau über, und die Vereinigung mehrerer
Familien zur Sicherung des Eigenthums, höhere Einsicht einzelner
Männer, namentlich Priester, und die Gewalt einzelner Eroberer
veranlaßt den Beginn von Staaten, deren erste in den Ebenen
des gelben und blauen Stromes, des Ganges, des Euphrat's und
Tigris und im Nilthale entstanden.
Da während des Alterlhums Völker und Staaten von glei¬
cher Macht und Bedeutung nicht neben einander stehen, sondern,
wenigstens in Beziehung auf die Zeit ihrer Blüthe, auf einander
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