Von CyruS d. Perser biö aufAlexand. d.Maced. zoz
sahen, geheilt waren, und mit dem strengsten Rigorismus
über der mosaischen Konstitution hielten, ob sie diese gleich
nicht mehr in ihrer frühern Gestalt, selbst nicht einmal nach
dem in dieser Konstitution bestimmten geographischen Umfan¬
ge des Landes, geltend machen konnten. So warm aber
auch itzt ihre Anhänglichkeit an der Verfassung ihrer Vater
war; so hatten sich ihnen doch, während ihres Aufenthal¬
tes in der babylonischen Monarchie, gew.sse fremde Begriffe
und neue Ansichten angebildet, die man in ihren feit dem
Exil geschriebenen (den sogenannten apokryp hi scheu) Bü¬
chern unmöglich ganz verkennen kann; Ansichten, welche in
vielen Punkten von den Lehren der ihr zu einer vollständi¬
gen Sammlung vereinigten frühern Religionsschriften abwei¬
chen, und die aus den über Babylonien verbreiteten Lehren
des Zoroasters, besonders über die Dämonen, hervorgegan¬
gen zu seyn scheinen.
Die nach Palästina zurückkehrende arme jüdische Kolonie
hatte mit traurigen Verhältnissen zu kämpfen. Sie war
nicht nur schwach; denn außer den in Babylonien zurück¬
bleibenden Juden hatte sich eine andere Kolonie von ihnen
nach Aegypten gewendet, (so daß die außerhalb Palä¬
stina wohnenden Juden späterhin Hellenisten genannt wer¬
den); sie mußte auch die wahrend des Exils hierher gezo¬
genen Völkerschaften mit Gewalt vertreiben. Zugleich ward
sie mit den Samaritanern in Streitigkeiten verwickelt,
denen Cyrus ebenfalls die Erlaubniß erlheilt hatte, aus ih¬
rem assyrischen Exil zurück zu kehren. Diese wünschten näm¬
lich sich wieder mit den Juden, wie vor der Theilung des
Reiches, vereinigen zu können, da ihre KöülgSfamili'en er¬
loschen waren; aber die gegenwärtigen streng religiösen Be¬
griffe der Juden erlaubten ihnen nicht, eine nähere Verbin-
U düng